Information und Reflektion

Ab und zu wird mir ja erklärt, dass man in diesem Blogg mehr über unsere Projekte nachlesen kann, als via Mitarbeiter-Informationen, Status Reports und Steering Commitee Sitzungen. Ich denke, das stimmt nicht wirklich. Die Status Reports sind die gruppen-subjektive Beschreibung des Zustands des Projekts zu einem gegebenen Zeitpunkt. Und die STC sind der Ort des Austauschs mit den Partnern, intern und extern. Und auch gute Orte um zu lernen, was sonst noch sein könnte oder auch nicht.

In meinem momentanen Projektleben sind wir seit gut drei Monaten in einer sehr spannenden Position unterwegs. Unser Lieferant bestätigt uns regelmässig, dass er liefern kann und wird.

Was einmal war: Meine Erfahrung sagt mir, dass es leider nicht ganz hinhauen wird. Leider ist es dann zu spät. Daneben gibt es auch auf unserer Seite, einige Punkte, die nicht wirklich konsequent durch gedacht sind.

Was heute ist: Wir wissen, das geliefert wird, ein wenig später, dafür mit viel mehr Hingabe, wenn wir wollen.

Wen man  hier über Projekte liest, dann hat dies viel mit Reflektion zu tun. Mit Gedanken, die ich mir hier für mich aufbewahre. Ab und zu auch Hinweise an Mitleserinnen und Mitleser. Wobei ja einige davon immer wieder darauf hinweisen, dass sie nicht (gerne) lesen.

Jeder kennt solche Momente im Projekt, wo man sich im Angesicht der Herausforderungen auf sein ureigenes Denkmuster zurückzieht. Dabei zeigen wir uns dann immer von unserer ganz weichen Seite. Wir haben einen Mitarbeitenden im Projekt, der gemäss der obigen Methode arbeitet. Was, wenn man Kontext-frei ist, ein ziemliches Problem ist. Man weiss nämlich gar nicht so genau, wo man (r)eingreifen soll und wo nicht. Und immer löst eine Task Force das anstehende Problem.

Im Rahmen meines Militärdienst haben wir mal berechnet, wie viele Soldaten nötig gewesen wären, damit die Russen in Afghanistan gewonnen hätten. Ca. 350’000 Mann, in einem Land das nur Wasser für ca. 80’000 Zusätzliche bietet. Und so gingen die Russen dann ein. Der Nachschub war nicht zu bewerkstelligen. Zu wenig Mittel.

So geht es mir in unseren Projekt. Wir haben zu viele Task Forces, zu viele kleine Krisenschauplätze, viele Leute mit guten Ideen, aber wenig Personal für die konsequente Umsetzung.

Den grossen Plan den haben wir jetzt wieder. Nur etwas werde ich mir jetzt nicht antun: Eine Vorlesung über die gemachten Erfahrungen und Entscheidungspunkte, sowie die Fehler zu konsumieren. Nicht, nachdem ich schon eine Vorlesung über Planung aus Sicht des “Nates, clunium, gluteus, regio glutealis” (danke Wiki) bekommen habe. Ich denke, wir haben noch selten so konsequent entschieden und diese Punkte auch behandelt, wie in diesem Projekt.

Und es ist mir zu billig, wie ein

Monday morning coach

zu handeln. Jeder ist am Tag danach klüger. Und auch hier haben wir die notwendigen Analysen getrieben. Und würden bei gleicher Ausgangslage und gleicher Mann- und Frauschaftskonstellation gleich handeln. Auf jeden Fall freue ich mich auf das Spiel zwischen Bayern München und Stuttgart, dass ich am nächsten Samstag live schauen werde. Ich kann dann vielleicht auch mal als Monday morning coach tätig sein.