Das Wort zum Sonntag: Duktus

Der Duktus (lat. für Führung, Leitung), auch Ductus genannt, beschreibt die Charakteristik beim Schreiben und Sprechen. Es ist der persönliche Ausdruck, den man so einbringt dabei.

In der Handschrift bezieht er sich auf die Führung der schreibenden Hand und bezeichnet den Schreibstil, das Charakteristische einer persönlichen Handschrift. Beim mir wäre der Term “Sauklaue” wohl viel besser. Auf jeden Fall kann man damit auch die Führung durch den Text bezeichnen, die Leitung des Lesenden.

Bei der Sprache bezieht sich Duktus auf den Ausdruck des Gesprochenen oder Geschriebenen und meint den Sprachstil, das Charakteristische einer persönlichen Sprache, das bedeutet die Art zu sprechen, zu reden und sich auszudrücken. Dabei  sowohl stilistische Elemente, wie Wortwahl und Satzbau, als auch etwaige Dialekteinflüsse oder deren Fehlen zu verstehen, sowie auch die Aussprache, Intonation und andere Spracheigenschaften. Bei mir wäre das wohl eine klassische “Züri Schnurrä”.

Momentan darf ich mich durch etliche Dokumente durchlesen im Rahmen eines Review-Prozess. Der Duktus variiert enorm von Dokument zu Dokument, wie auch das Verhalten derjenigen, deren Prüflinge ich lesen musste durfte. Den meisten Dokumenten merkt man klar an, dass sich mehrere Schreiberlinge daran probieren einen einheitlichen Duktus zu liefern.

Mir ist bei der Recherche zum Wort noch folgendes begegnet: Beim Ductus deferens handelt es sich übrigens um den Samenleiter.

Also Euch viel Spass beim Schreiben und mir viel Spass beim Lesen.