Eifersucht (Altdeutsch eiver = das Herbe, Bittere; Erbitterung und althochdeutsch suht = Sucht; das zusammengesetzte Substantiv Eifersucht existiert erst seit dem 16. Jahrhundert, das davon abgeleitete Adjektiv eifersüchtig erst seit dem 17. Jahrhundert), beschreibt eine schmerzhafte Emotion, die man bei einer nicht oder nur in ungenügendem Masse erhaltenen Anerkennung seitens einer sehr geschätzten oder vor allem geliebten Bezugsperson gegenüber einer damit tatsächlich oder vermeintlich stärker begünstigten verspürt, von der man (umgangssprachlich) ausgestochen wird.
Die Eifersucht ist ein gutes Beispiel für ein Wort, das es in sich hat. Den Eifer auf der einen Seite und die Sucht auf der anderen Seite. Hier ist alles in sich schon beschrieben. Mehr müsste man dazu nicht sagen. Wie die Ent-Täuschung die es auch in sich trägt und aus einem eigentlich negativen Wort etwas im Wortsinn sehr positives macht. Eine Täuschung weniger in sich tragen. Der Eifer ist grundsätzlich die positive Komponente dieses Wortes. Beispiel gefällig: Wer eifrig lernt, wird es mal weit bringen. Jede Art von Sucht ist dagegen wohl als negativ zu werden. Sie verstärkt die in sich positive Komponente durch ihren Einfluss und verkehrt sie.
Eifersucht setzt ein Subjekt, aber zwei Objekte voraus: das Objekt des Besitzanspruches und/oder der Verlustangst (den Partner) und das Objekt der Eifersucht, die Bedrohung (den „Eindringling“ in die Zweierbeziehung). Objekt der Eifersucht ist meist ebenfalls eine Person, kann allerdings theoretisch alles sein, durch das jemand seinen Besitzanspruch oder seine besondere Position im Leben eines anderen gefährdet sieht, wie zum Beispiel ein zeitraubendes berufliches Projekt.
Die Ursache für Eifersucht kann ein Selbstwert-Defizit sein. Im Fall von Eifersucht empfindet der Betroffene mangelnde Wertschätzung durch eine konkrete Person, Neid hingegen entzündet sich an den eigenen Wertvorstellungen oder denjenigen, die der Betroffene in eine soziale Gruppe bzw. die Gesellschaft projiziert.
Eifersucht ist einfach zu überwinden. Durch eine an sich durchgeführte Neupositionierung der Wertigkeit des Objekts, kann das Suchtverhalten korrigiert werden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt der Eifersucht ist, dass wir ihr viele wunderbare Opern verdanken. Geschichten, die ohne Liebe und Eifersucht gar nie entstanden wären. Beispiele: Nabucco, Othello oder Cefalo e Procride, eine seltener gespielte Barock-Oper.
Und beim nächsten Fall von aktuer Eifersucht empfehle ich einen Opernbesuch, dann ist die Eifersucht meistens auch geheilt. Dauert nur 3 Stunden!