Das Wort zum Sonntag: Kanban

Kanban (Japanisch: 看板) besteht aus Kan was soviel wie”Signal” bedeutet und  “ban” was übersetzt “Karte” oder “Tafel” bedeutet. Daraus können wir ableiten, das eine Kanban Karte ein Signale für eine Aktion darstellt. Darum trifft man in der Übersetzung auch den Begriff “Signalkarte”.

Kanban ist eine Technik aus dem Toyota-Produktionssystem, mit der Lagerbestände reduziert werden und ein gleichmässiger Fluss (Flow) in der Fertigung hergestellt werden soll. Kanban in der IT übernimmt zwar den Namen, versucht aber keine direkte Übertragung einzelner Techniken aus der Produktion auf die IT. Vielmehr werden einige grundlegende Prinzipien aus der Lean Production (‚Schlanke Produktion‘), und mehr noch dem Lean Development (auch Lean Product Development), übernommen und ergänzt durch die Theory-of-Constraints und das klassische Risikomanagement. Damit steht Kanban in direktem Zusammenhang mit zu Scrum.

Kanban weist viele Gemeinsamkeiten mit dem agilen Managementframework Scrum auf, steht jedoch in keinem zwingenden Verhältnis zu diesem. Weder muss man zuerst Scrum einsetzen, bevor man Kanban einführt, noch schliessen sich beide Ansätze komplett aus. In gewisser Weise lässt sich Scrum als eine mögliche Implementierung von Kanban ansehen. Der Haupt-Unterschied zwischen beiden Ansätzen besteht darin, dass Scrum Iterationen („Sprints“) mit festen, stets gleich langen Zeiträumen (Time-Boxes) zwingend vorgibt, während Kanban per se kein Iterationsprinzip vorschreibt, dieses jedoch auch nicht ausschliesst. Weiter sind bei Scrum die Eingabe- sowie die Ausgabekadenz synchronisiert, während diese bei Kanban explizit entkoppelt werden können.

Kanban wird auch von anderen Produktionsbetrieben mit sehr viel Erfolg genutzt. Ein Beispiel, das mir gut geblieben ist: Swiss, die Fluglinie in der Lufthansa Gruppe, welche für den Gewinn zuständig ist, verbessert kontinuierlich ihre Prozesse und Abläufe damit. Also Euch viel Spass, wenn Ihr auch mal Kanban anwenden wollt.