Die Wirklichkeitskonstruktion beschreibt wie jeder Mann oder jede Frau ihre Realität zusammenstellt. Dabei ist der Phantasie im Grunde keine Grenze gesetzt. Das heisst, jeder darf seine Konstruktion haben und damit auch umgehen. Konflikte entstehen nur dann, wenn Inhalte kriminell oder gesellschaftlich anstößig sind oder auf Kosten anderer gehen. Zwar gibt es keine verbindliche Vorstellung von Ethik in der Gesellschaft, doch kann man sich zum Beispiel an den Werten der Gesellschaft orientieren, in der man sich bewegt
Im Allgemeinen kann man sagen, dass jeder eine Art von Wirklichkeit konstruiert. Um das Ganze überschaubar zu halten, hat Paul Watzlawick die folgenden Regeln definiert:
- Die Wirklichkeit 1. Ordnung: ist das, was wir täglich zusammen mit anderen Menschen erleben, was anhand von Experimenten und durch Wiederholungen “überprüfbar” ist, wie zum Beispiel die Form, Farbe, Duft, Geräusche von bestimmten Objekten.
- Die Wirklichkeit 2. Ordnung ist auf ein Individuum bezogen und mit “Grundannahmen” zu umschreiben, die wir über die Welt durch Erfahrung haben. Sie ist eng verbunden mit Sinn und Wertvorstellungen, die wir mit den Dingen an sich verbinden und das Resultat höchst komplexer Kommunikationsvorgänge.
- Die Wirklichkeit 3. Ordung ist das mehr oder weniger “einheitliche Bild”, das wir aus unserer Erfahrung heraus erschaffen. Diese Ebene der Wirklichkeit ist identisch mit unserer Konstruktion der Welt.
Das Wissen, dass jeder eine Konstruktion der Wirklichkeit hat führt dazu, dass Begriffe, wie Wahrheit und Lüge unklar werden, weil ja jeder das Opfer seiner Konstruktion ist. Und wenn man akzeptiert, dass es nur eine kleine Schnittmenge gibt, die man teilen kann, hilft es wenn man diese mit positiven Inhalten füllt.
Also geniesst heute Eure Konstruktion der Wirklichkeit und teilt diese mit jemandem den ihr liebt.
10 Kommentare
Liebe ist…..
das Erfahren einer gemeinsamen Wirklichkeit
so oder so ähnlich könnte der Titel eines dieser berühmten Bildchen, mit dem Männchen und dem Weibchen sein.
Weil Wirklichkeit eine Konstruktion, basierend auf Erfahrungen und Annahmen ist, untersteht Wirklichkeit wie alles Andere, dem stetigen Wandel.
Im diesem Sinne möchte ich Deinen Abschlussatz “…geniesst heute…” wie folgt erweitern: “…geniesst heute und wiederholt das jeden Tag…”
Ich wünsch Dir und auch den Lesern dieses Blogs schönes Wochenende.
Das stimmt, Liebe ist ein gutes Beispiel für gemeinsam konstruierte Wirklichkeit, schön auch, wie sich die Liebe im Rahmen des Daseins ändert. Aber die tägliche Wiederholung ist ein wunderbarer Gedanke
Ihr seid alle schon viel weiter als ich. Ich denke noch immer (seit dem Matrix Film) darüber nach, ob wirklich alles eine Konstruktion ist…
@Sucher: Bleibt die Frage: Die rote oder die blaue Pille?
eine schwierige Frage: Neugier vs. Illusionsverlust! Zum Glück muss ich sie nicht beantworten:-)