Das Wort zum Sonntag: Digitale Demenz

Die digitale Demenz beschreibt ein Defizit in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, das zu einer Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Funktionen führt und meist mit einer diagnostizierbaren Erkrankung des Gehirns einhergeht. Diese basiert auf dem Einsatz von digitalen Helfern. Um die Flut von Informationen zu bewältigen wird das Gedächtnis  an Geräte delegiert.

Die digitale Demenz beschreibt wohl eines der neuen Krankheitsbilder der Digital Natives, vor fünf Jahren verzeichneten Ärzte im Südkorea bei jungen Erwachsenen immer häufiger Gedächtnis-, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen. Sie nannten das Krankheitsbild “digitale Demenz”. Schauen wir doch einmal an, wie sich dieses Krankheitsbild im täglichen Leben äussert:

  • Allgemeinwissen: Früher durchsuchte man sein Gehirn, heute googelt man das oder guckt schnell in Wikipedia nach.
  • Telefonnummern: Wer merkt sich heute noch Telefonnummern? Nein, steht alles im Smartphone oder im Web. Wer weisse seine Heimtelefonnummer noch auswändig?
  • Geburtstage: Auch diese Aufgabe haben wir delegiert. Immerhin vom Partner wissen wir meistens noch die wichtigsten Daten.
  • Routen: Früher wurden Routen noch geplant, Karten angeschaut, die Himmelsrichtung gepeilt. Heute  muss man sich dank der Navigationsgeräte die Route ja nicht mehr merken.
  • Rechtschreibung: Heute verlassen wir uns darauf, dass Textverarbeitungen unsere Fehler gleich weg machen. Das Deutsch wird nicht besser, aber dafür standardisierter.

Also viel Spass mit Erinnerungsübungen und der Arbeit an der digitalen Demenz. Wie gesagt, jeden Tag ein wenig Trainieren und dann fällt man dieser Krankheit nicht zum Opfer.