Das Wort hat viel damit zu tun, dass wir gerade wieder einmal die Beurteilungs, Bonus- und Salärrunde durchführen.
Der Begriff Humankapital beschreibt die Fähigkeiten des Menschen im Zusammenhang mit deren Nutzung zur Erzielung eines Einkommens. Das Humankapital ist der Einsatz von Menschen, zur Verrichtung von Arbeiten, welche mit der Rendite Einkommen abgegolten werden. Es wurde im Jahr 2004 zum Unwort des Jahres, weil es reduziert Menschen auf ihre minimale ökonomisch interessante Grösse.
Selbstverständlich wird dies in der VWL und BWL nicht so brutal umschrieben. Wiki sagt: Der Begriff betriebliches Humankapital umschreibt die grosse Bedeutung qualifizierter und motivierter Mitarbeitenden für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens und soll eine wesentliche Grundlage moderner Unternehmens- und Personalpolitik verdeutlichen: Mitarbeiter sind mehr als nur reine Produktions- und Kostenfaktoren. Damit werden Leistungsbereitschaft und Know-how der Mitarbeiter sowie alle Mittel und Bemühungen, diese zu erhalten und zu stärken, mehr als bisher in den Mittelpunkt unternehmens- und personalpolitischer Zielsetzungen gerückt.
Verwandte Begriffe sind das Humanvermögen, die Humanressourcen und das Humanpotenzial, wobei auch oft die englischen Begriffe Human Capital, Human Resources bzw. Human Assets verwendet werden. Stellt sich dann die Frage, was aus dem Wort “Human Ressources Management” wird, wenn wir die folgenden Kritikpunkte der Gesellschaft für deutsche Sprache einmal etwas genauer betrachten:
Ein häufig vorgetragener Kritikpunkt sind ethische und moralische Bedenken gegenüber der Begriffsverwendung. Die Beschäftigten könne man nicht auf eine Rolle als „Potenzial und zu steuerndes und kontrollierendes Humankapital reduzieren. Auch die Bewertung des Menschen in monetären Größen wird als unmoralisch angesehen. In dem Zusammenhang wird oftmals der Vergleich mit der Sklavenwirtschaft angeführt, als Menschen tatsächlich „Kapital“ waren, d.h. einen Preis hatten und wie Sachgüter gehandelt wurden.
Stellt sich mir dann die Frage, wird ein Human Ressource Management dann zur Sklavenverwaltung? Sind wir dann alle Sklaven des Kapitals und warum gibt es nur 3 Ressourcen? Geld, Boden, Menschen?
Ich denke Humankapital kann aber auch sehr positiv belegt werden. Es beschreibt die heutigen Fähigkeiten und zeigt die Möglichkeiten zur Investition in noch nicht erschlossene Talente von Menschen und ist somit sehr positiv. Es beschreibt den Marktwert von Menschen und jedes Unternehmen sollte darauf bedacht sein den Marktwert seines Humankapitals selber steigern zu wollen, weil das für das Unternehmen der beste Weg ist, sich weiterzuentwickeln.
Viel Spass beim Nachdenken über Euer Kapital an diesem Wochenende.
3 Kommentare
Ich bin für die positive Auslegung des Wortes.
Das Kapital ist für mich die Gesamtsumme der Fähigkeiten. Zusammen mit dem Potential ergibt es den Idealzustand, welchen man vielleicht nie ganz erreicht und doch streben sollte/könnte.
Fürs Wochenende ein “schweres” Thema… Aber ich denke alle Menschen, die irgendeine Form der Führung haben, sollten stets über das Kapital & Potential der Teammitglieder nachdenken und so zum Unternehmensziel aber vor allem zum Streben nach dem Idealzustand des Einzelnen beitragen.
Ja, ich denke es geht darum, dass jeder jeden Tag zeigen kann, wie grossartig er / sie ist. Das ist die nobelste Aufgabe von Führung