Letzthin wurde ich gefragt:
Wie geht es Dir?
Meine Antwort:
Schlecht, ich verstehe gewisse Dinge nicht.
Daraufhin etwas später im Gespräch mein Gegenüber:
Ich hätte nicht fragen sollen!
Ein spannender Ablauf. Ich denke, wenn ich jemanden Frage, wie es ihm geht, dann bezeuge ich damit mein Interesse an ihm. Wenn es ihm nicht gut geht, dann sollte ich vielleicht nachfragen und schauen ob ich helfen kann. Die Aussage, dass man besser nicht gefragt hätte, ist ein sehr klares Zeichen gegenüber dem Menschen. Man hat dann wohl kein Interesse, dann sollte man aber auch nicht fragen. Vor allem, wenn man sich so in ein Gespräch einbringen will.
Ich denke man sollte mit solchen Floskeln vorsichtig sein. Man weiss ja nie, ob sie zurückkommen. Wenn man nur Floskeln durch den Raum wirft, dann wird man über Zeit auch so behandelt und nicht als Wertschätzend wahrgenommen. Nur weil man die Antwort nicht mag, heisst das nicht, dass man die Frage nicht stellen sollte. Im schlimmsten Fall kann man dann ja immer noch sagen, dass man nicht helfen kann. Aber als Antwort zu sagen, dass man lieber nicht gefragt hätte, das ist wohl sehr gewöhnungsbedürftig.
Positiv ist anzumerken, dass nicht jedermann so offenherzig ist, sich so zu zeigen, wie man wirklich auch sein will. Ich denke dazu gehört sehr viel Mut. Auch wenn ich vermute, dass es hier wohl nicht aus Absicht entstand sondern einfach das Produkt des offenherzigen Zufalls ist.
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