Nachdem wir im letzten Beitrag die Grundsätze des Projektmanagement besprochen haben, wollen wir uns einen Aspekt der Globalisierung und Spezailisierung zuwenden: Dem kontextfreien Projektmanagement.
Was ist kontextfreies Projektmanagement? Kontextfreies Projektmanagement beschreibt eine Seite der Spezialisierung von Projektmanagement. In der globalisierten Welt kann der Projektmanager ja nicht mehr alles wissen übern den Inhalt, noch über die Qualität. Damit entfällt aus seiner Sicht die Verantwortung für die Hälfte der Lieferobjekte:
- Inhalt (das Lieferobjekt)
- Qualität (die gewünschte Liefer- und Betriebsqualität)
Er ist auch nicht mehr verantwortlich für die korrekte Erstellung von Anforderungen (Requirements). Ihm bleiben nur noch:
- Kosten (die Liefer- und Betriebskosten)
- Zeit (den Liefertermin)
Und auch hier wird er sich auf die Lieferkosten des Projekts reduzieren. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass ein Projektleiter, eine Projektleiterin jedes Projekt unabhängig vom Inhalt durchführen kann. Dabei wird er sich vor allem auf die noch beeinflussbaren Faktoren konzentrieren. Und andere wichtige Lieferelemente eher in den Hintergrund stellen.
Die Nachteile dieses Vorgehens überwiegen für mich die Vorteile. Wer nichts von der Materie versteht, kann jederzeit hinters Licht geführt werden. Egal wie gut er nach seinem “Kochbuch” gearbeitet hat. Es wird ihm nichts nützen, wenn er nicht bemerkt, dass die Zutaten nicht geniessbar sind oder das Rezept für seine Problemstellung nicht wirklich passt.
Momentan erlebe ich kontextfreies Projektmanagement aus verschiedenen Sichten und in verschiedenen Umgebungen. Und leider materialisieren sich die Nachteile in allen Projekten massiv. Der Vorteil, dass der Projektleiter einfach zu führen ist, hilft also nicht die Nachteile zu erdulden.
2 Kommentare