Das Wort zum Sonntag: Alternative Fakten

Alternative Fakten (aus dem Englischen: Alternative facts) ist eine Floskel, von Kellyanne Conway, einer Beraterin von Präsident Donald Trump.

Kellyanne Conway verwendete diese Floskel in Verteidigung von Sean Spicer, der bei seiner ersten Pressekonferenz behauptete die Presse spiele die Grösse des Publikums während der Amtseinführung von Donald Trump herunter. Kellyanne ist übigens dafür verantwortlich seine Politik zu vermitteln. In einer Antwort von Dan Rather darauf:

„Wenn ein Sprecher des Präsidenten der Vereinigten Staaten eine Lüge in der Orwellschen Floskel „alternative Fakten“ verpackt. […] Wenn ein Pressesprecher während seines ersten Auftritts im Weissen Haus Reporter bedroht, schikaniert, lügt und dann die Konferenz verlässt, ohne die Eier zu haben, auch nur eine Frage zu beantworten […] Fakten und die Wahrheit sind nicht parteiisch. Sie sind der Grundstein unserer Demokratie.

Übrigens sind alternative Fakten meistens post-faktisch. Ich denke es ist überhaupt eine spannende Lösung, wenn für alle Realitäten dieser Welt plötzlich auch noch alternative Fakten zur Verfügung stehen würden. So würden zum Beispiel Projekt Portfolios immer gut aussehen. Sie würden einem nie Ärger machen.

Es scheint ja so zu sein, dass wir immer weniger mit Herausforderungen umgehen wollen. Wir wollen gefallen. Den Wählern, den Chefs oder wem auch sonst immer. Übrigens nach dem Wahlwochenende durfte ich lernen, dass es auch hier alternative Fakten gibt. Ich bin ja voll der Überzeugung, dass es alternative Fakten eigentlich gar nicht geben dürfte. Es gibt vielleicht unterschiedliche Realitäten, aber keine alternativen Fakten.