In einer Welt, in der wir ständig über Effizienz, Innovation und Umsatzsteigerung sprechen, geraten oft die einfachsten Dinge oft in den Hintergrund. Doch wer glaubt, dass eine gesunde Unternehmenskultur nur aus Strategieworkshops, modernen Tools oder Kick-off-Events entsteht, übersieht einen entscheidenden Faktor: den respektvollen, menschlichen Umgang im Alltag.
Kleine Worte wie Bitte, Danke, Hoi und Ciao sind mehr als reine Floskeln. Sie sind soziale Schmiermittel, Brückenbauer und Kulturverstärker. Ihre Wirkung ist subtil – und gleichzeitig enorm. Unternehmen, die diese Werte leben, steigern nicht nur die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden, sondern auch Produktivität und Bindung ans Unternehmen.
Warum diese Worte mehr als Höflichkeitsformen sind
Bitte zeigt Respekt.
Es signalisiert, dass wir die Unterstützung anderer nicht als selbstverständlich sehen. Anstatt „Mach das bis heute Abend“ zu sagen, wirkt „Kannst du das bitte bis heute Abend fertigstellen?“ völlig anders. Die zweite Formulierung vermittelt Wertschätzung und Freiwilligkeit.
Danke zeigt Anerkennung.
Ob für die Unterstützung bei einem Projekt oder für eine schnelle Antwort auf eine E-Mail – „Danke“ macht sichtbar, dass jemandem seine Leistung auffällt. Und Anerkennung ist einer der stärksten Motivatoren im Berufsleben.
Hoi und Ciao, zeigen Zugewandtheit.
Sie sind einfache, aber mächtige Signale: „Ich sehe dich.“ In einer Zeit, in der viele zwischen Homeoffice, hybriden Meetings und vollen Terminkalendern pendeln, kann eine bewusste Begrüßung entscheidend sein, um das Gefühl der Zugehörigkeit zu stärken.
Psychologische Wirkung
Worte prägen unsere Wahrnehmung und Emotionen. Psychologische Studien belegen, dass Menschen, die regelmässig Wertschätzung erfahren, weniger gestresst sind, sich stärker engagieren und länger im Unternehmen bleiben.
- Soziale Bindung: Ein kurzer Gruss oder Dank erhöht die wahrgenommene soziale Unterstützung.
- Positiver Kreislauf: Höflichkeit erzeugt Gegenseitigkeit. Wer sich respektvoll behandelt fühlt, reagiert ebenfalls respektvoll.
- Sicherheitsgefühl: In einer Umgebung, in der man gesehen und wertgeschätzt wird, sinkt die Angst vor Fehlern. Das fördert Kreativität und Innovation.
Unternehmenskultur ist das, was zwischen den Prozessen passiert
Viele Unternehmen investieren viel Geld in Leitbilder und Werteplakate. Aber Kultur ist nicht das, was an der Wand hängt – sie ist das, was in der Kaffeeküche, in E-Mails und in Teams-Calls passiert.
Wenn Führungskräfte und Mitarbeitende im Alltag selbstverständlich Hoi, Ciao, Bitte und Danke nutzen, entsteht eine Kultur, in der Zusammenarbeit auf Augenhöhe selbstverständlich ist. Wer mit diesen Begriffen im Internet sucht findet übrigens folgendes Lernlied für Kinder.
Rolle der Führungskräfte
Führungskräfte setzen den Ton. Wenn Geschäftsleitung oder Teamleitung bewusst respektvolle Sprache pflegen, färbt das auf das gesamte Team ab. In einem Meeting, in dem eine Führungsperson nach Beiträgen fragt und sie mit einem aufrichtigen „Danke, das war ein guter Punkt“ würdigt, entsteht eine Atmosphäre, in der Ideen gerne eingebracht werden.
Umgekehrt führt ein Mangel an Höflichkeit von oben oft dazu, dass diese Werte langsam erodieren – selbst wenn sie offiziell in Leitbildern stehen.
Höflichkeit in Zeiten von Home-Office und Remote Work
In virtuellen Teams ist das Risiko von Missverständnissen besonders hoch. E-Mails und Chat-Nachrichten wirken schnell kühler, als sie gemeint sind. Umso wichtiger ist es, kleine Gesten der Wertschätzung schriftlich zu verankern. Das kostet wenige Sekunden, verstärkt aber das Gemeinschaftsgefühl.
Langfristige Wirkung
Unternehmen, die Höflichkeit systematisch pflegen, profitieren mehrfach:
- Bessere Mitarbeiterbindung: Menschen verlassen selten Arbeitsplätze, an denen sie sich respektiert fühlen.
- Stärkere Arbeitgebermarke: Bewerberinnen und Bewerber spüren im Gespräch, ob ein Unternehmen wertschätzend ist.
- Höhere Produktivität: Teams arbeiten effizienter zusammen, wenn das Klima positiv ist.
- Geringere Konfliktquote: Respektvolle Kommunikation entschärft Spannungen, bevor sie eskalieren.
Fazit
Bitte, Danke und Hoi, Ciao sind keine Nebensächlichkeiten, sie sind Merkmale einer gesunden Unternehmenskultur. Sie kosten nichts, bringen aber enormen Mehrwert.
In einer Arbeitswelt, die immer komplexer und schneller wird, sind diese kleinen Worte wie Anker im Alltag. Sie erinnern uns daran, dass wir nicht nur Rollen, Funktionen und Aufgaben sind, sondern Menschen, die miteinander arbeiten.
Vielleicht ist es am Ende genau so einfach: Wer mit einem ehrlichen Hoi beginnt, mit einem respektvollen Bitte um Hilfe bittet und mit einem herzlichen Danke abschliesst, baut nicht nur gute Stimmung auf – er legt das Fundament für langfristigen Erfolg.
Und manchmal reicht schon ein Lächeln an der Kaffeemaschine, um den Tag eines Kollegen ein kleines Stück besser zu machen.