Das Wort zum Sonntag: Honi soit qui mal y pense!

Honi soit qui mal y pense! (alt. französisch) bedeutet es “Ein Schelm, wer sich böses dabei denkt”. Der Spruch wird in der Geschichte sehr unterschiedlich verwendet, zum Beispiel auch im Manuskript von “Sir Gawain und der grüne Ritter”. Der Schelm war im 14. Jahrhundert der Scharfrichter, derjenige der den Tod brachte. Ein Schelm ist in der letzten Bedeutung des Wortes auch ein Dummkopf.

“Sir Gawain und der grüne Ritter” ist eine mittelenglische Romanze aus dem 14. Jahrhundert. Man kann sicher ohne Übertreibung sagen, dass es sich dabei um eines der spannendsten und interessantesten Werke aus der Tradition der Artusepik handelt. Weiter kann auch angenommen werden, dass dieses Wort auf einem Vorfall bei einem Tanz von König Eduard III. mit seiner Geliebten, Catherine Grandison, Countess of Salisbury zurückgeht. Diese verlor ihr blaues Strumpfband. Der König entkrampfte die entstandene peinliche Situation dadurch, dass er das Strumpfband aufhob und sich selbst an das eigene Bein band. Dabei soll er laut ausgerufen haben: „Honi soit qui mal y pense“, das Motto des zukünftigen Hosenband-Ordens.

In der heutigen Zeit kann der Ausruf auch verwendet werden, wenn man sich Veränderungsprozesse anschaut und sich Fragen über den Wert von Funktionen stellt, respektive sich überlegt, was Menschen treibt Veränderungen zu ihrem Nutzen zu verwenden. Dabei scheint es wichtig zu sein, wie viel man hat, aber nicht ob es Sinn macht.

In diesem Sinne, wünsche ich mir, dass der Scharfrichter seines Amtes walten möge. Nur dieser Wunsch wird wohl unerfüllt bleiben. Weil: Honi soit qui mal y pense!