So es ist wieder einmal soweit. Ein Merkspruch sollte auch gemerkt werden. Er wurde hier schon einmal erwähnt:
Wenn Du in Eile bist, gehe langsam
Wie sich das in meine momentane Lebenssituation übersetzt:
- Im Rahmen eines Grossprojekts arbeite ich seit längerem am Rande zum Chaos. Ein spannender Ort, aber auch ein gefährlicher Ort. Viele Dinge, die normalerweise funktionieren, gehen hier nicht zwingend. Dafür kann man Einfluss nehmen auf’s Ganze. Arbeiten mit Mitteln der Dynaxibility, die man sonst nicht ausprobieren kann. Bis vor einem Monat ist alles sehr gut gegangen. So lange habe ich es noch nie so unbeschadet im Raum an Rande zum Chaos ausgehalten. Alles eine Frage der Vorbereitung.
- Seit 3 Wochen plagt mich zuerst eine Erkältung und jetzt ein Husten, der sich nicht ganz auskurieren lässt. Wohl auch, weil ich ein wenig zu wenig zu Hause bin.
- Letzten Freitag ist meine Patentante gestorben. Die Frau, die viel zu meiner Sozialisierung beigetragen hat. Das ganze hat sich innerhalb von 14 Tagen sehr verschlechtert. Und ich habe die letzte Woche hauptsächlich Sterbebegleitung gemacht. Als sie gestorben ist war ich dabei. Ein eindrücklicher Moment. Eine Seele gehen zu sehen.
- Gleichzeitig, nimmt im Projekt der Druck auf alle Beteiligten enorm zu. Viele Dinge stehen an, müssen entschieden werden, es geht um Schuld und Verantwortung und weniger um Lösung und Konstruktion. Tage mit 60 bis 140 E-Mails sind momentan normal.
Wie begegnet man nun einer solchen Situation?
Wenn Du in Eile bist, gehe langsam
Ich denke nur so, werden wir die richtigen Dinge Richtig tun. Alles andere wird uns nicht helfen. Das Standardvorgehen, von Druck und drücken wird nicht helfen. Das System wird so nicht weiterkommen und die Lösung wird nicht genügend gut sein. Als schauen wir mal, dass wir langsam werden oder
wie der Samurai, die Hände frei haben um etwas fangen zu können.
Und ansonsten lerne ich jetzt was man als “Willensvollstrecker” so alles tun darf. Eine spannende und neue Erfahrung.