Die Ehrbarkeit stammt aus dem 14. Jahrhundert. Der Begriff beschreibt einen Wesenszug der Patrizier, also den reichsten Geschlechtern, den Mitgliedern einer Stadt. Grundvoraussetzung für Ehrbarkeit war die Freiheit des Geschlechtes, der Familie und das Recht auf Führen eines Wappens. Ehrbare konnten somit städtische Bürger, aber auch freie Bauern sein.
Bis zurück ins tiefste Mittelalter geht die aktuelle Ausgabe 2.09 des renommierten Wissensmagazins «GDI Impuls» auf der Suche nach den Erfolgsgeheimnissen der ältesten und kunden orientiertesten Branche der Welt: des Handels. Das im 14. Jahrhundert entstandene Leitbild des “Ehrbaren Kaufmanns” war in einer Epoche praktisch ohne staatliche Ordnung notwendige Voraussetzung für sichere Geschäfte und nachhaltiges Wachstum – dies zeigt der Wirtschaftsethiker Daniel Klink. Zum Leitbild gehören neben einem Bündel von Wirtschaftstugenden die persönliche Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Investoren, aber auch gegenüber Konkurrenten, Staat und Öffentlichkeit. Hätten sich, so Klink, die Finanzmanager in den Jahrzehnten von Globalisierung und Deregulierung an diesem oder einem ähnlichen Leitbild orientiert, wäre uns die Finanzkrise erspart geblieben.
Somit war die Ehrbarkeit so etwas wie ein Vorläufer eines Liberalen, auf Vertrauen aufgebauten Weltbildes. Es verhalf dem Handel zu nachhaltiger Entwicklung. Es definierte auch einen Weg durch die damalige Globalisierung. So wie wir heute eine weitere Globalisierung durchlaufen. Die heutige Globalisierung ist durch Technologie getrieben, die Damalige durch Handel. Und damals wie heute, sind die Probleme vergleichbar. Da wäre es wohl angebracht, auch die Erfolgsmodelle von Damals zu würdigen. Eines der Modelle war die Ehrbarkeit.
Also Euch viel Spass beim Ehrbar sein.