Das Wort zum Sonntag: Intersubjektivität “der Liebe”

Die Intersubjektivität beschreibt das Verlangen, dass alle Bedinungen eines Versuchs so beschreiben, dass ein Resultat nachvollzogen werden kann und man bei korrekter (=gleicher) Durchführung zu den selben Ergebnissen kommt. Wenn dem so ist, beschreibt dies eine Intersubjektivität der Theorie.

Liebe wird häufig als eine auf Freiheit gegründete Beziehung zwischen zwei Personen gesehen, die ihren Wert nicht im Besitz des Anderen, sondern im Dialog zwischen den Liebenden entfaltet. Die Liebenden erkennen einander in ihrem Dasein wechselseitig an und fördern sich “zueinander strebend” gegenseitig.

Liebe wird teilweise als quasi anarchisches, asoziales und entgrenzendes Gegenmodell zu den Beschränkungen, Anforderungen, Funktionalisierungen und Ökonomisierungen der menschlichen Alltags- und/oder Arbeitswelt aufgefasst. In diesem Sinne enthält Liebe nämlich die von Hegel betonte „Idee der wechselseitigen Anerkennung“. Liebe ist daher für Honneth eines der drei „Muster intersubjektiver Anerkennung“. Die moralische Grundierung unterscheidet Liebe daher auch vom reinen Sexualtrieb.

Die Forderung nach intersubjektiver Nachvollziehbarkeit aller Resultate einschliesslich ihrer Begründungen gilt für alle wissenschaftlichen Disziplinen, seien es Erfahrungswissenschaften oder Disziplinen wie Mathematik, Ethik, Anglistik oder Liebe.

Als viel Spass bei Intersubjektiven Verbindungen ….

3 Kommentare

Sucher 23. Juli 2006

Also obwohl ich die einzelnen Sätze (glaube ich) intelektuell verstehen kann, habe ich einige Mühe den Kontext zu verstehen.
Ich dachte da könnte mir Wiki helfen. Wiki beschreibt Intersubjektivität wie folgt: \”Wenn z.B. Wissenschaftler A eine wissenschaftliche Theorie T aufstellt und diese durch Experimente begründet, so muss er die Versuchsbedingungen so beschreiben, dass ein beliebiger Wissenschaftler B die Experimente nachvollziehen kann und zu denselben Ergebnissen gelangt wie A\”.

Mit dieser Definition von Intersubjektivität stellen sich für mich folgende Fragen, wenn ich über die Kombination \”Intersubjektivität der Liebe\” nachdenke:

  • Wie lautet die (abschliessende\” Beschreibung der Versuchsbedingungen von Liebe?
  • Wie kann es sein, dass das \”Experiment Liebe\” immer zum gleichen Ergebnis führt insbesondere, wenn man nicht (nur) von den triebbezogenen / biologischen Abläufen spricht?Würde das nicht implizieren, dass menschliche Gefühle deterministisch sind? Und genau das kann und will ich nicht glauben! Ich glaube halt an Autopoesie…
monoblog 23. Juli 2006

boah, für diese geistige auseinandersetzung ist mir zu heiss… 😉

ltcmdrdata 23. Juli 2006

@Sucher: Das stimt sicher. Wobei ich sage, das Liebe, da zwischen Menschen stattfindet, nicht Deterministisch sein kann. Man(n) weiss ja nie was frau so denkt und dann auch tut (oder nicht). Daher kann von Intersubjektivität nur dann gesprochen werden, wenn die Realität des Einzelnen im Erleben übertragbar wäre. Und das ist sie heute nicht. Also bleibt das Konzept etwas “virtuell”.
Also lasst uns Liebe machen! 🙂 Für Monoblog ist das sicher auch zu heiss!