Awards und Kommunismus

Eigentlich bin ich ja ein Freund von Award-Systemen. Es ist gut, wenn so etwas schnell und effizient abgehandelt werden kann. Lustigerweise ist bei meinem Arbeitgeber, aber auch das “Thank You” in diesem System integriert. Ich denke ein Händedruck und ein Schwatz würden hier mehr bringen. Vorallem wenn man weiss, dass es Abteilungen gibt, die sich via Auswertung berrechnen lassen, wie wichtig sie sind.

Dies anhand der Anzahl Awards und Thank You’s die man bekommt. Das dann pro Team und Quartal aufgeteilt. Jeder Award grösser eines “Dinners for two” (Zwischen 100 und 300 Fr.) wird neben dem Vorgesetzten auch noch von einem Award Komittee geprüft, dass monatlich einmal zusammentrifft.

Diesem muss jeder Antrag grösser einem “Dinner for two” vorgelegt werden. Dieses Komitee, das mich irgendwie an die Planungskommission des ZK der SED, welches sich auch regelmässig um die wichtigen Dinge in der DDR gekümmert hat erinnert. Zum Beispiel die Anzahl der virtuellen Bananen, welche aus Kuba importiert werden oder der Frage nach der Anzahl Autos, welche pro Jahr in die Welt gelassen werden.

Dieses Komitee bestimmt auch den “Mitarbeitenden des Monats”. Und jetzt wird es kritisch für mich. Hat sich der Kommunismus durchgesetzt? Helfen solche Systeme und Funktionen wirklich, die Motivation zu steigern? OK, in unserem Fall gibt es immerhin einen Dienstwagen und einen Parkplatz neben dem Eingang. Aber hilft es wirklich? Warum dürfen nur Mitarbeitende aus “tieferen Chargen” in dieser Rubrik erscheinen? Ist diese Aufgabe bei den “höheren Chargen” mit der Inkonvienz-Zulage abgegolten?

Ich denke Awards sollen von Herzen kommen und nicht systematisch aufbereitet sein. Sie würden ihren Wert als Öl im Getriebe der Maschine viel besser erfüllen.