Das Wort zum Sonntag: Kollateral

Kollateralschäden (zu Deutsch Begleitschäden) bezeichnen Schäden, welche bei einem (militärischem) Schlag auftreten und primär Nichtkombatante Ziele trifft, also Ziele, welche nicht mit der militärischen Operation in Zusammenhang stehen.

Die Verwendung des Wortes Kollateralschaden erlaubt eine abstrakte Beschreibung jeglicher Form von Zerstörungen und impliziert das unplanmässige Auftreten der Schäden.

In der Welt der asymetrischen Kriegsführung hat die Frage nach kollateralen Schäden enorm zugenommen. Kriege werden heute meistens von einer starken Kraft (normalerweise einer Armee) gegen Partisanen (Rebellen) geführt. Dies hat zur Folge, dass der Krieg sehr schnell gewonnen ist, aber nie Ruhe einkehrt. Und in einem solchen Umfeld, wo der vermeintliche Sieger nie ganz zur Ruhe kommt, können kollaterale Schäden zu massiven Problemen Vorort, zu Hause und im Ausland führen. Es macht sich nicht gut, wenn man Zivilisten bombardiert.
Tatsächlich ist es wohl häufig so, dass die Kollateralschäden zwar nicht primär beabsichtigt; ihr Auftreten jedoch bewusst akzeptiert wird. In diesem Sinne sind Kollateralschäden für den “Zerstörer” in der Regel nicht zufällig/überraschend. Der Ausdruck hilft aber das eigene Gewissen zu beruhigen.

Ich denke, dass jede Art von Schäden nicht erstrebenswert ist und dass es zum Schluss sekundär ist, ob der Schaden nur in Kauf genommen oder bewusst geplant wurde.

Ich glaube aber auch, dass schon fast jeder Mensch einmal den Moment erlebt hat, in dem die Wut so gross war, dass er (im Geiste) Kollateralschäden gerne akzeptiert oder vielleicht sogar willkommen geheissen hätte. Man denke da an Gordy Brewer (Arnold Schwarzenegger) im Film Collateral Damage.

Ich wünsche allen ein möglichst friedliches und schadfreies Wochenende und ein wunderbares 2007. Ich freue mich schon auf viele neue Worte im Jahr 2007.