Das Wort zum Sonntag: Strategem

Ein Strategem (auch Strategema oder Stratagem) (griechisch στρατήγημα) beschreibt einen effizienten Vorgang oder einen (manipulativen) Kunstgriff im politischen, militärischen, betriebswirtschaftlichen oder privaten Leben. Durch den Einsatz einer List, eines Trick, einem überraschenden Moment oder einer entscheidenden Idee kann mancher Plan wirklich erfolgreich sein.

Vor allem in Schildungern aus Asien werden Strategeme als Teil oder Herzstück von Strategien nicht nur eingesetzt, sondern auch klar benannt. Das schönste an Strategemen ist deren wunderbare Beschreibung. Bekannt sind vor allem die 36 Strategeme, welche auch in einer sehr guten deutschen Übersetzung erhältlich sind. Mit gefallen dabei vor allem:

  • Den Tölpel spielen ohne den Kopf zu verlieren

Mein Lieblingsstrategem! Der Feldherr wird unterschätzt und scheint für seinen Feind unfähig, den Kampf zu gewinnen. Der Gegner lässt vielleicht Zeit verstreichen, die der Feldherr nutzt, um seine Lage zu verbessern, oder er greift ohne ausreichende Vorbereitung an.

  • Aus einem Nichts etwas erzeugen

Mit einem Trugbild wird dem Kriegsgegner eigene Stärke vorgegaukelt, wo es keine gibt. Das Strategem kann auch eingesetzt werden, indem man dem Gegner die tatsächliche eigene Stärke als Trugbild erscheinen lässt.

Man prüfe immer den Auftritt des Anderen und auch seinen darauf ob man ist, was man vorzugeben scheint.

  • Das Feuer am gegenüberliegenden Ufer beobachten.

Im Krieg bedeutet dieses Strategem, ruhig und gelassen zuzusehen, wie ein Gegner in eine Krise gerät oder wie Gegner ihre Zwistigkeiten miteinander austragen, und darauf zu warten, dass sie sich gegenseitig vernichten.

Auch hier gilt es sich der Stärke der Anderen und den eigenen Schwächen gelassen gegenüber zustehen und seine Kraft nur auf das Gute und Gewinnbringend zu begrenzen.

  • Mit leichter Hand das Schaf wegführen

Diese Kriegslist beinhaltet, jeden Nutzen wahrzunehmen und ständig bereit zu sein, auch Chancen wahrzunehmen, die sich zufällig ergeben.

Im Leben und in Projekten gibt es ein hohes Mass an Unsicherheiten, das sich in Risiken, aber auch in oft unerwarteten Gelegenheiten niederschlägt. Das Strategem weist darauf hin, dass auch ungeplante Möglichkeiten, die sich überraschend ergeben, zum Ziel führen können.

  • Will man etwas fangen, muss man es zunächst loslassen

Anderen Freiräume schaffen, ihnen das Gefühl zu geben, sich selbst verwirklichen zu können, Vertrauen in den Anderene zu zeigen hilft Menschen zu motivieren.

Und dann noch diese:

  • Sich mit dem fernen Feind verbünden, um den nahen Feind anzugreifen
  • Einen Weg ausleihen, um (den Staat) Guo anzugreifen

Ich wünsche Euch allen viel Spass mit Strategemen, die noch erfunden werden müssen.

4 Kommentare

Sucher 18. März 2007

Ich denke Deine Stärke ist das Leben der Strategems und die Fähigkeit diese zu kombinieren. Aber Stärken bergen auch Verantwortung….

ltcmdrdata 20. März 2007

Das stimmt. Am Besten ist ja auch die Mischung. Und vor allem erlauben Strategeme es einem über sich selber zu Lachen und so seine Verantwortung wahrzunehmen.