Das Wort zum Sonntag: Mimesis

Mimesis (altgriechisch μίμησις mīmēsis „Nachahmung“, neugriech. μίμηση mímisi) bezeichnet ursprünglich das Vermögen, mittels einer körperlichen Geste eine Wirkung zu erzielen.Es geht dabei aber auch um die Reproduktion von Realität, als der Konstruktion von Wirklichkeit.

Dsa Wort ist mir als Titel eines feinen Buchs von Erich Auerbach begegnet. Es geht darin um das Nachahmen und Reproduzieren der Realität. Eben diese Wirklichkeitskonstruktion ist es, welche uns befähigt, die gleichen Dinge anders zu verstehen. Mimesis bedeutet aber auch “sich ähnlich machen”, “ausdrücken” und “vor-ahmen”.  Die Mimesis beschreibt den ganzen kreativen Prozess des Nachbildens. Sei es nun aus Versatzstücken oder aus einem Element.

Man sieht also, dass der Begriff in sich ziemlich frei gedeutet wird und auch als solches nicht sicher ist vor Nachahmung. Wenn das nächste Mal jemand einen Mimesis-Verstoss begeht, dann versucht doch mal den kreativen Prozess zu sehen, der vorausgegangen ist.