Das Wort zum Sonntag: Filibuster

Als Filibuster (aus dem Französischen: flibustier, zu Deutsch obstruieren) wird die Taktik der Minderheit im  Senat der Vereinigten Staaten bezeichnet, durch Dauerreden eine Beschlussfassung durch die Mehrheit zu verhindern oder zu verzögern.

Der Filibuster ist aber nichts Neues, sondern geht auf die römische Tradition der Ermüdungsrede zurück. Seit einigen Jahren wird das Filibustering im Parlament überzogen. Aber auch sonst kann man sicher stellen, dass nichts passiert. In Deutschland erleben wir ja die Variante Koalitionsverhandlungen. Dann muss man nicht mal mehr reden, es geht auch sonst nichts. Übrigens die längste Einzelrede dauerte 24 Stunden und 18 Minuten. Die längste Rede zum Thema dauert dann nur noch 4 Stunden und 28 Minuten, mit Fragen übrigens 11 Stunden und einige Minuten.

Spannenderweise habe ich noch nie ein Meeting erlebt, wo jemand Filibustering betrieben hat. Da will man anscheinend immer eine Entscheidung. Was mir mehr auffällt, ist die Tatsache, das man an entscheidenden Stellen keine Dokumentation haben will, das ist anstelle des Filibustering genauso wirkungsvoll. Wer erinnert sich schon ganz genau an das was passiert ist. Auch sonst wird im Berufsumfeld zwar gerne geredet, aber eigentlich nur immer im Stundentakt und mit wechselnder Belegschaft.

Wäre mal Lustig ein Filibustering auszuprobieren. Viel Spass.