Das Wort zum Sonntag: Mamihlapinatapai

Mamihlapinatapai beschreibt den Blickwechsel zwischen zwei Menschen, die sich beide wünschen, der jeweils andere solle aktiv werden. Denn beide wünschen sich das, aber keiner will damit anfangen.

Das Wort besteht aus dem reflexiven, passiven Präfix ma- (mam- vor einem Vokal), der Wurzel ihlapi, welche bedeutet „nicht wissend was als Nächstes zu tun ist“, dem stativen Suffix -n, dem Suffix -ata und dem Doppelsuffix -apai, welche in Verbindung mit dem reflexiven Präfix mam- eine wechselseitige Bedeutung hat.

Das Wort entstand aus der Sprache der Yagan, welche in Feuerland zu Hause sind. Es wurde sogar in das Guinness Buch der Rekorde als „prägnantestes Wort“ aufgenommen. Es wurde beschrieben im Zusammenhang mit dem Freiwilligendilemma, nicht zu verwechseln mit dem Gefangendilemma. Es stammt aus dem Buch Rock, Paper, Scissors – Game theory in everyday life: strategies for co-operation) von Len Fisher.

Wenn man also jetzt weiss, dass man sich wünscht, das Gegenüber würde etwas tun, kann man ja jetzt vom Mamihlapinatapai-Paradox reden, wenn man es fliessend sagen kann. Was mir bis jetzt noch nicht gelungen ist. Kurz gesagt, beweisen solche Worte: Reden ist eben doch Gold und nicht nur Silber. Also Euch viel Spass beim Reden oder sonst viel Glück, wenn ihr Eure Paradox benennt.