Das Wort zum Sonntag: Ceteris Paribus

Ceteris paribus (aus dem Lateinischen: Ceteris für Andere und paribus für Gleich, Abkürzung c. p. oder cet. par.) bedeutet wörtlich „bei gleichen [Dingen oder Umständen]“, das heisst übersetzt„unter sonst gleichen Bedingungen“.

Dieser Vorbehalt wird auch Ceteris-paribus-Klausel genannt. Er spielt vor allem im Zusammenhang mit Experimenten eine Rolle und bedeutet dann „unter der Voraussetzung, dass alle anderen ausser den genannten Variablen gleich bleiben“. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für interne Validität. Diese Klausel wurde von John Stuart Mill beschrieben.

Was bedeutet das nun: In einem Experiment wird immer nur eine Einflussgrösse verändert, während alle anderen konstant gehalten werden, um genau deren Einfluss bestimmen zu können.Das ist übrigens auch das Standardvorgehen zur Eingrenzung von Informatik- und anderen Problemen. Wenn man zu viele Dinge miteinander ändert, dann weiss man am Schluss leider nicht mit Sicherheit, was zur Verbesserung beigetragen hat.

Die Ceteris-paribus-Klausel stellt damit einen Weg dar, vereinfachte Modelle der Wirklichkeit hinsichtlich der Auswirkungen von Veränderungen einzelner Parameter zu betrachten und zu bewerten. Wird jedoch nicht überprüft, ob die Modellvereinfachungen den betreffenden Sachverhalt auch dann noch ausreichend beschreiben, wenn durch die Ergebnisse die Modellvoraussetzungen verändert werden, so kann das Resultat falsch oder unbrauchbar sein.

Erst, wenn das Ergebnis die Voraussetzungen  gar nicht verändert, ist das Modell brauchbar. Diese Prüfung wurde aber bei vielen Modellen ausser Acht gelassen, welche trotzdem als brauchbar publiziert werden, obwohl damit ceteris paribus „unter der Annahme, dass alle ausser den (vorher) genannten anderen Rahmenbedingungen (Prämissen) gleich bleiben.“ verletzt wird. Das gleiche gilt auch für die Analyse in der Informatik.

Also Ceteris paribus wird es wohl auch nächstes Wochenende ein WoS geben.