Suffizienz (aus dem Lateinischen, übersetzt als Genügsamkeit) Bewegung. Der Grundgedanke der Bewegung beruht auf dem Überdenken von Lebensformen und Bedürfnissen in Richtung stärkere Befriedigung von immateriellen Bedürfnissen, mehr Zeit und mehr sozialen Beziehungen. Im Gegenzug soll der materielle Konsum reduziert werden. Ziel ist die Optimierung von Lebensqualität und Zufriedenheit.
Mit Suffizienz ist die Frage aufgeworfen: “Wie viel ist genug?” Im Deutschen ist Suffizienz ein Holperwort und bis heute in der Alltagssprache nicht recht angekommen. In anderen Sprachen wird der Begriff selbstverständlicher gebraucht, wenn auch eher als Verb – etwa das französische Ça suffit! – oder als Adjektiv – meist negativ wie die englische Aussage, etwas sei not sufficient. Was dann nicht genügend bedeutet.
Wer sich von einem «homo consumens» zu einem «homo sufficiens» entwickelt, der wird sein Leben entrümpelt von Produkten (Coffee-to-go), Mobilität (dank Billig Airlines) oder Kommunikationstechnologien (Smartphone), die er nicht zwingend zum Leben benötigt. Oder wie nachfolgende Definition so so schön beschreibt:
Suffizienz verbindet sich für mich mit Wohlbefinden, Zufriedenheit, einem neuen Wohlstandsverständnis, mit Mass und Masshalten, mit der Übereinstimmung von Überzeugung und Handeln, von Zielen und Mitteln, von der Beziehung zwischen dem, was benötigt und dem, was produziert wird, mit der Bevorzugung des Optimums vor dem Maximum, mit dem Verhältnis von materiellen Gütern und immateriellen Bedürfnissen, mit aufgeklärtem Eigennutz und mit Solidarität.
(Linz, M.: “Von nichts zu viel – Suffizienz gehört zur Zukunftsfähigkeit”, Wuppertal Institut, Wuppertal, 2002, S.12 f. aus “Das suffizienzorientierte Leben des Individuums”)
Suffizienz wird uns in den Themenfeldern: Energie, Mobilität, Ernährung und Konsum begegnen. Vor allem wird die Schaffung eines Gleichgewichts zwischen Konsum und Suffizienz notwendig sein. Ein Beispiel: Im Suffizienzbericht der Stadt Zürich steht unter Ernährungs-Suffizienz: “Einschränkung des Fleischkonsums sowie Kaufen von regionalen und saisonalen Produkten”. Hier haben wir wieder den Ansatz mit dem Verbot. Warum soll ich verzichten, wenn ich nicht muss? So einfach wird die Lösung nicht sein.
Also viel Spass bei der suffizienten Verwendung von Ressourcen.