Morphem ist ein Fachausdruck der Sprachwissenschaft für die kleinste Spracheinheit, der eine Bedeutung oder grammatikalische Funktion zugeordnet ist, und damit der „Zentralbegriff“ der Morphologie (von griechisch μορφή morphé “Gestalt” und λόγος lógos “Wort”). Die Morphologie befasst sich mit der inneren Struktur von Wörtern und widmet sich der Erforschung der kleinsten funktionstragenden Elemente einer Sprache.
Ein Wort kann ein Morphem repräsentieren oder aus mehreren Morphemen zusammengesetzt sein. In der funktionellen Betrachtung unterscheidet man zwischen lexikalischen und grammatischen Morphemen:
- Mit dem Begriff des lexikalischen Morphems erfasst man Wortwurzeln; diese stellen das Inventar dar, das die Grundlage für die Bildung abgeleiteter Wörter in einer Sprache ist.
- Demgegenüber sind grammatische Morpheme solche, die in Verbindung mit Wurzeln oder grösseren Wortstämmen grammatische Information wiedergeben. Grammatische Morpheme unterteilen sich wiederum in derivative und flexivische Morpheme: Derivative Morpheme leiten neue Wörter ab und bestimmen dabei für sie die Wortart, und flexive fügen grammatische Merkmale hinzu. Da auch unzerlegbare Wörter als Morpheme gelten, können gegebenenfalls auch Artikel, Konjunktionen und ähnliches unter die grammatischen Morpheme fallen.
Und das lernen sie jetzt in der Schule in Nidwalden. Spannenderweise haben die meisten Erwachsenen davon keinen Plan. Aber wenn jetzt jemanden mal Morphem will, dann wissen wir, dass dies nichts unanständiges ist, sondern Wissenschaft.