Verhaltensoriginell, oder verhaltenskreativ oder auch verhaltensauffällig ist ein populärwissenschaftlicher Begriff, der in euphemistischer Weise verwendet wird, um vor allem bei Kindern ein irgendwie auffälliges und generell unerwartetes Sozialverhalten zu kennzeichnen.
«Der Begriff verhaltensauffällig ist an unserer Schule ab sofort tabu. Das heisst jetzt verhaltensoriginell», meinte kürzlich eine Zürcher Primarlehrerin. Womit auch schon gesagt ist, wo die Wortschöpfung vornehmlich anzutreffen ist: im Klassenzimmer. Johannes Gruntz-Stoll, Professor für Spezielle Pädagogik und Psychologie in Basel, hat dazu ein ganzes Buch herausgebracht: «Verwahrlost, beziehungsgestört, verhaltensoriginell: Zum Sprachwandel in der Heil- und Sozialpädagogik».
Doch weil sich Sprache nicht so leicht kontrollieren lässt wie eine Horde verhaltensorigineller Viertklässler auf Ritalin, hat das Adjektiv längst auch andernorts Karriere gemacht. Für das Langenscheidt-Lexikon der Jugendsprache ist es nur ein anderes Wort für seltsam.
Nachdem wir nun die Einführung hinter uns gebracht haben, ist mir der Begriff schon ein wenig mehr ans Herz gewachsen. Es gab immer wieder sehr orginelle Sequenzen in der Bereitstellung der Lösung. Darunter sehr gute und einige, die ich bis jetzt einfach noch nie erlebt habe. Darum ist der Begriff “verhaltensorginell” sicher sehr zutreffend. Ansonsten wäre das Wort “Endsieg-Beschwörer” auch ein sehr gutes gewesen um den Ablauf zu beschreiben.
Auf jeden Fall sind wir froh, dass wir das erste Ziel, ohne grössere Blessuren erreicht haben. Wir können uns jetzt im täglichen Betrieb hüben, wie drüben Verhaltensoriginell aufführen.