Das Wort zum Sonntag: Guanxi

Guanxi (chinesisch 關係 / 关系) bezeichnet persönliche Beziehungen im Rahmen des geschäftlichen “Networking”, welche sich als für beide Seiten von Vorteil erweisen. 

Guanxi ist ein vielschichtiges Wort. Es wird auch als Verbindung übersetzt. Gegenseitige Gefälligkeiten sind der entscheidende Faktor zum Erhalt des Guanxi-Netzes. Eine Gegenleistung zu versagen, wird als eine unverzeihliche Beleidigung angesehen. Je mehr man von jemandem erbittet, desto mehr ist man demjenigen schuldig. Guanxi kann als ein endloser Zyklus von Gefälligkeiten betrachtet werden.

Guanxi-Beziehungen basieren nicht auf Verbindungen zwischen Personengruppen oder Institutionen, sondern immer auf Beziehungen zwischen einzelnen Personen. Bestehen zu einer anderen Person gute Beziehungen, können Kontakte zu weiteren Personen aus dessen Beziehungsgefüge geknüpft werden. Normalerweise wird ein Vermittler allerdings nur Personen miteinander bekannt machen, denen er vertraut, weil er mit seinem Namen dafür einsteht. Das Vertrauensverhältnis muss dann erst langfristig aufgebaut werden, beginnt jedoch auf einem höheren Niveau.

Das Beziehungsnetz wird unter Chinesen für Ausländer kaum bemerkbar eingesetzt. Beziehungen können daraus resultieren, dass zwei Personen im selben Dorf gewohnt oder an derselben Universität studiert haben. Guanxi stehen in der Regel in einem Gegenseitigkeitsverhältnis. Chinesen teilen sehr genau nach Verwandten, Freunden oder Fremden ein, um den Grad des gegenseitigen Vertrauens und der gegenseitigen Hilfe abschätzen zu können.

Bei uns hätte man das wohl als “Filz” bezeichnet. Und trotz allem hilft Guanxi für beide Seite bessere Resultate zu erziehlen, so lange keine Seite Monokausal ihren Vorteil in den Vordergrund stellt. Also viel Spass beim Gegenseiten Gegenseitigkeitsverhältnisse schaffen.