Das Wort zum Sonntag: Junktim

Ein Junktim (aus dem Lateinischen iunctim, übersetzt als Adverb: vereint, hintereinander), nennt man in der Rechtswissenschaft Bestimmungen die in Verbindung mit anderen Regeln stehen

Die Junktim ist auch eine juristische Technik bei Verhandlungen über Verträge. Vereinfacht kann man sagen, dass man sich auf den Standpunkt stellt „Ohne das eine geht das ganze andere nicht”. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird ein Junktim sehr enge Verbindung verstanden.

Als ich das zum ersten Mal gehört habe, habe ich ja an mässiges Essen gedacht. Als zweites daran, dass immer weniger Leute Latein lernen in der Schule. Irgendwann wird es niemand mehr so genau wissen. Und an Aussagen von Kolleginnen und Kollegen, warum Latein-Kenntnisse so wichtig sind. Es scheint schon so zu sein, dass wir wohl noch länger mit Latein umgehen wollen und müssen.

Daneben scheint mir Junktim ein immer beliebter werdendes Mittel um Vertragsverhandlungen zu verzögern oder andere zu Schritten zu nötigen. Selbstverständlich sollte man Junktim vermeiden oder ganz bewusst verwenden. Das Gegenstück ist übrigens die Salvatorische Klausel, nach der bei Unwirksamkeit eines Bestandteils das restliche Regelwerk wirksam bleiben soll.

Und dank Wiki wissen wir jetzt auch, dass 1971 das Wort Junktim auf Platz 2 zum Wort des Jahres.