Das Wort zum Sonntag: Bekenntnisinkontinenz

Das Wort wurde in einem Tweet von Michèle Binswanger eingeführt.

Bekenntnisinkontinenz ist ein Kunstwort aus Bekenntnis und Inkontinenz. Es beschreibt das Unvermögen des öffentlichen etwas Zugeben oder dieses zu verhindern.

Verwendet wurde das Wort im Zusammenhang mit dem Zwang gewisser Gruppen zu sagen, ob man für oder gegen eine Abstimmungsvorlage sei. Ich denke das Wort wäre eine sehr gelungene Übersetzung des Englischen “Too much information”. Dieses wird immer dann verwendet, wenn jemand mehr erzählt als man eigentlich wissen wollte. Wir können nun immer von einer Bekenntnisinkontinenz reden. Wir wissen jetzt mehr als wir je wissen wollten. Oder mehr als wir hätten Erfahren sollen.

Es wäre ja schon schön, wenn sich Bekenntnisinkontinenz nicht plötzlich durchsetzt. Jeder hat das Recht auf eine Meinung und jeder hat das Recht dieses Meinung auch nur für sich zu behalten. Keiner muss alles teilen. Es handelt sich ja immer um geheime Wahlen. Also darf auch niemand gezwungen werden zu sagen was er gewählt hat, respektive es steht ihm dann wohl frei, dass zu sagen, was besser passt.

Nun ja! Diese Abstimmung ist ja zum Glück vorbei. Schauen wir mal was da noch noch an Bekenntnisinkontinenz auf uns zukommt bei weiteren Abstimmungen.