Ich – Welt: Ziele und Zielkonflikte für Management-Dienstleister

Über mein Dasein als Management-Dienstleister haben wir ja schon einmal gesprochen. Das Thema lässt mich im Moment nicht los. Stimmt mein Merksatz, dass Entscheidungen wenn immer möglich am hierarchisch tiefsten Punkt einer Organisation getroffen werden sollten. Also dort, wo das grösste Fachwissen und Verständnis vorhanden ist. Oder stimmt das Bild vom Schauspiel- oder Opernhaus? Ein schönes Bild beschreibt auch Peter F. Drucker, er vergleicht das Verhältnis von Führungskraft und Geführten in der Wissensarbeit mit dem von Dirigent und Musiker.

Wissensarbeiter verstehen mehr von ihrer Arbeit als die Führungskräfte, sonst sind sie keine guten Wissensarbeiter. Die Aufgabe von Führung ist es also, einen guten Rahmen zu schaffen und zu erhalten, in dem sich Grossartiges entwickeln kann. Es geht also um Themen, wie Organisations-Kultur, Streit-Kultur, Dynaxability, Information, den grossen Plan oder mindestens den Plan im Plan im Plan.

Es geht also darum, den sich einem anvertrauenden Menschen gute, wertschöpfende und sinnvolle Arbeit zu ermöglichen. Schon Peter F. Drucker stellte leidvoll fest, was heute immer noch vielerorts gilt: „So much of what we call management consists in making it difficult for people to work.“

Was macht den Leuten das Arbeiten schwierig? Auf diese Frage gibt es so viele Antworten. Zielkonflikte sind sicher ein Schwerpunkt davon. Wir bekommen in der heutigen Welt meistens Ziele, die in sich und zur Umwelt in Widerspruch stehen.

Doch, wie soll ich damit umgehen, dass ich widersprechende Ziele produziere, dass ich ab und zu selber mit Zielkonflikten zu tun zu habe? Wie bindet man die Wissensarbeiter ein? Man erzählt die Geschichte, man redet, man hört zu. Und lernt, was geht, was noch nicht geht und was wohl nie gehen wird. Es wird immer wieder Dilemata und Trilemmas geben. Damit umzugehen bedeutet, dass es grundsätzlich für mich stimmen muss und niemandem schaden sollte. Dann ist es gut.

Und weil wir als Management-Team dafür Verantwortlich sind, nehmen wir uns Zeit Dinge zu besprechen, Themen gemeinsam zu erarbeiten. Zu verstehen. Alle Meinungen einzubringen und daraus gute Zielkaskaden zu machen und dabei nicht die Intelligenz aus dem System zu nehmen. Das gleiche tue ich auch mit denjenigen Führern, welche ein Team von Leuten führen. Nur wenn wir alle verstehen, warum wir etwas wollen und ab und zu auch, wie wir es wollen, dann können wir es auch erreichen.