Das Wort zum Sonntag: Alimentar um burro a pão de ló

Alimentar um burro a pão de ló (Portugiesisches Sprichwort, auf Deutsch: Einem Esel Kuchen füttern). Das Sprichwort beschreibt, wenn man jemanden besser behandelt, als er es verdient hat. Weil kein Esel kann nicht schätzen, wie gut ein Kuchen ist.

Dieses Sprichwort beschreibt, dass man jemanden besser behandelt, als er oder sie es verdient hat. Ja, ich weiss schon, dass kein Esel versteht, was ein Kuchen für ihn an Wert hat und er gerne etwas anderes zu sich nimmt. Wie so häufig ist das Sprichwort symbolisch zu verstehen. Das Sprichwort hat in keiner anderen Sprache ein Gegenstück. Normalerweise sprechen wir nur über diejenigen, die nicht bekommen haben, was sie verdienen.

Wir sprechen selten über diejenigen, die zu viel bekommen und es vielleicht auch gar nicht zu schätzen wissen. Vielleicht sollten wir auch mehr Kuchen essen. Das könnte ja genauso hilfreich sein. Wenn ich so im Nachgang zur Herbst-Session, die einzelnen Berichterstattungen anschauen, dann muss ich sagen, dass wir wohl alle Esel sind und nur noch Kuchen haben wollen. Ich hoffe, wir raufen uns wieder mal zusammen als Land. Machen gut-schweizerische Kompromisse und versuchen es wieder den Fakten entlang und nicht nur dem eigenen Bauchnabel entlang. Ansonsten sind wir die Esel und irgendwann bekommen wir auch keinen Kuchen mehr. Dann geht es uns vielleicht wie den Portugiesen.

Auch sonst sollten wir uns im Alltag vielleicht ein wenig zurücknehmen, das Schätzen was wir haben. Es kann nicht sein, dass wir uns die Welt nur noch in Schwarz und Weiss erzählen, wir sollten noch mehr kooperieren und gute Lösungen finden. Lösungen, die für alle Tragbar sind. Ohne grosse Gewinner und ohne Verlierer. Das heisst aber auch, dass wir keine maximalen Forderungen stellen können und sollten.