Das Wort zum Sonntag: Drachenfutter

Drachenfutter beschreibt Pralinen, die der Mann seiner Lebensgefährtin bei alkoholisiertem Zuspätkommen mitbringt.

Und wenn der Mann anstelle von Pralinen Blumen bringt, dann wurden diese Heuchelbesen genannt. Gemäss anderen Quellen hiessen in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts die in Kneipen verkauften Rosen, die Ehemänner zur Besänftigung mitzubringen. Drachenfutter soll das Schuldgefühl infolge des eigenen Vergnügens überdecken. So auch Geschenke von Untergebenen für ihre Vorgesetzten, von Kindern für ihre Eltern und so weiter.

Für mich gibt es noch eine andere Geschichte zum Drachenfutter. Sie kennen das sicher, sie sitzen an einer Kreuzung dort kommt in regelmässigen Abständen ein Ritter vorbei und fragt sie, wo es zum Drachen geht. Sie sagen links zum Drachen, rechts zum Burgfräulein. Der Ritter reitet nach links und sie werden ihn nie wieder sehen. Nie stellt ein Ritter die Frage, was er tun müsse um den Drachen zu besiegen. Und darum wird er von ihm verspiesen. Wer sich zu fest auf die Mission zentriert, der kann den Überblick verlieren. Wer nicht fragt, der wird nie erfahren.

Also bleibt wach. Schaut euch um. Und wenn Ihr mal Schuldgefühle habt, dann hilft ein ehrliches Entschuldigung fast mehr als Drachenfutter oder Heuchelbesen.