Das Wort zum Sonntag: geodätisch

Die Geodäsie (altgriech. γη, gé „Erde“, δαιζω, daídso „ich teile“) von der sich der Begriff “geodätisch” ableitet,  ist nach der klassischen Definition von F. R. Helmert die „Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche“. Ziel ist es die theoretisch kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten auf gekrümmten Flächen zu finden. Diese Linie ist auch als geodätische Linie bekannt.

Stellt sich jetzt natürlich die Frage, wozu man dieses Wissen benötigt? Erstens zur Berechnung von Groskreisen, zweitens weil eine gute Kollegin mit dem Studium der Physik an der ETH begonnen hat und jetzt jede Woche eine Kolumne darüber schreibt. Ich denke mit ihr kann ich das nächste mal beim Essen geodätische Linien diskutieren.

Daneben wird das Verfahren auch für Hochenergie-Laser verwendet, die Raketen abschiessen können. Momentan befindet sich ein Testflugzeug der US Air Force mit einem solchen Laser an Bord im Einsatz. Um die Verzerrungen der Luft und zu berechnen müssen auch geodätische Linien gerechnet werden. Sollte das Verfahren ein Erfolg sein, werden damit einige Dinge, die wir aus Science Fiction Geschichten kennen plötzlich Realität. Hier die Laserkanone.

Und weil ja gerade Nobel-Preis-Woche ist: Ziemlich viele Forscher von Erfindungen, die wir heute im alltäglichen Leben brauchen, werden gerade geehrt, darunter auch die Lichtleitertechnologie und die Sensorik, welche in einer Kamera verwendet wird. Spannend, wie viel sich in den letzten 20 Jahren entwickelt hat. Mal schauen, wo es uns noch hinführen wird.