Die Steinlaus (Petrophaga lorioti) ist ein von Loriot in einem Sketch bei der Imitation von Bernhard GrzimekWörterbuch Pschyrembel die Steinlaus als fingierten Lexikonartikel ins Nachschlagewerk auf. Seitdem ist die Steinlaus ein bekanntes Beispiel des wissenschaftlichen Witzes.
1982 nahm sich das medizinische Wörterbuch Pschyrembel aus dem Berliner Wissenschaftsverlag Walter de Gruyter erstmals der Steinlaus an. Der knappe, aber informative Eintrag in dem renommierten Nachschlagewerk stützt sich in wesentlichen Punkten auf Loriots Erkenntnisse.
Darüber hinaus informiert das Lexikon über Forschungsarbeiten, die offenbar den Wert der Steinlaus bei der Therapie von Gallen-, Blasen- und Nierensteinen erkannt haben. Die Unterarten der Gallensteinlaus und der Nierensteinlaus werden nur erwähnt.
In der 257. Auflage des Pschyrembel wurde der Eintrag über die Steinlaus getilgt, da in der Redaktion befürchtet wurde, mit den zweifelhaften Informationen den Ruf des Nachschlagewerks zu schädigen. Wegen unerwartet heftiger Leserproteste wurde die Steinlaus in die darauffolgende Ausgabe von 1997 in erweiterter Form wieder aufgenommen. In diese revidierte Fassung fanden neueste Erkenntnisse Eingang, die das zeitweilige Verschwinden der Steinlaus mit dem Fall der Berliner Mauer als Nahrungsgrundlage in Verbindung bringen.
In der 260. Auflage des Pschyrembel wurden die neuesten Forschungsergebnisse zur Steinlaus verzeichnet, beispielsweise zur Anwendung in der Homöopathie. In der am 24. September 2007 erschienenen neuesten 261. Auflage wurde der Artikel zur Steinlaus erneut erweitert. So wird beispielsweise unter anderem erklärt, dass die Bedingungen für eine Feinstaubplakette durch den Einsatz von spezialisierten Steinläusen in Kombination mit Filtern erfüllt werden können.
Da sind wir doch froh, dass die Forscher soviel Sinn für Humor haben. Ich hoffe die Steinlaus wird noch lange leben.