Das Wort zum Sonntag: kafkaesk

Das Adjektiv kafkaesk (nach dem Schriftsteller Franz Kafka) bezeichnet ein unheimliches Gefühl dunkler Ungewissheit, einer rätselhaften unkonkreten Bedrohung, eines Ausgeliefertseins gegenüber schemenhaften dunklen Mächten. Das Eigenschaftswort leitet sich aus der Grundstimmung zahlreicher Werke Franz Kafkas ab, in denen die Protagonisten in undurchschaubaren, bedrohlichen Situationen von düsterer Komik bis Tragik agieren.

Oft wird der Begriff verwendet, wenn menschenfremde Bürokratie dargestellt werden soll. Die Menschen können partout nicht begreifen, weshalb etwas so ist und nicht anders; und der Bürger erfährt oft völliges Unverständnis und Hilflosigkeit. Einige Romane von Franz Kafka handeln von der kalten, zynischen Behördenbürokratie. Es ist wohl die nettere Version des “Amts-Schimmels”.

Selbstverständlich hört es sich auch viel netter an, wenn etwas als kafkaesk beschrieben wird, den als Blödsinn oder Unfug.  Ob das Beispiel von Woody Allen in der Stadtneurotiker auch passt, wo er einer jungen Dame sagt, Sex mit ihr sei ein kafkaeskes Erlebnis, das wollen wir lieber nicht so genau diskutieren.

Ich denke das neue Jahr hat viele Möglichkeiten sich von seiner kavkaesken Seiten zu zeigen. Schauen wir mal, was wir damit anfangen wollen.