Ein freudscher Versprecher (nach Sigmund Freud) ist eine sprachliche Fehlleistung, bei der die eigentliche Meinung oder Intention des Sprechers unfreiwillig zutage tritt.
Bei der Bewertung eines scheinbar sinnvollen Versprechers als einer „Freudschen Fehlleistung“ wird davon ausgegangen, dass in der Bedeutungsabweichung, die durch einen Versprecher entsteht, eine unbewusste Aussage zum Vorschein kommt. Es wird also nicht angenommen, dass solchen Versprechern eine einfache, (neuro-)physiologische oder auch assoziative Störung der Sprachproduktion zugrunde liegt, sondern behauptet, dass es eine Ursache dafür gibt. Bei den Freudschen Fehlleistungen wird normalerweise unterstellt, dass das Gedachte gesagt wurde.
Mir sind im neuen Jahr einige Beispiele begegnet:
“unbeantwortete Antworten”; genau das kann es geben. Aber wenn man keine Fragen stellt, muss man nichts beantworten.
“du hast ja erreicht, was ich wollte”; auch so eine Vermutung, wer weiss schon was man will
“ich schlafe vor”; und lade mit diesen Worten zu einer Sitzung ein
Schauen wir mal, was das Jahr noch so bringt. Und Euch viel Spass mit Freud und den Gedanken, die trotzdem das Licht der Welt erblicken obwohl sie das nie sollten.
4 Kommentare
endlich wieder einemal verewigt.. 😉
Und “einemal” ist wohl nur ein vertipper und kein freudscher
man weiss nicht was man selber will oder sollte der Spruch “du hast ja erreicht was du wolltest” heissen?
Das ist jetzt ein Beispiel für den freudschen Versprecher. Weil derjenige, in diesem Satz unbewusst zugegeben hat, dass er ein Gefühl hat gegenüber den Ergebnissen seines Gegenübers.