Unbossing ist eine der möglichen Antworten auf Agilität in der Führung. Dies kann der Führung in einer VUCA Welt helfen. Leider sind wir dem Thema schon häufiger begegnet. New Work, Digital Leader, Servant Leadership. Alles war mal da und wurde wieder ad-acta gelegt. Nun nimmt seit letztem Jahr Novartis einen Anlauf.
Was sagt Novartis dazu: Wir wollen integrative Führungspersönlichkeiten entwickeln, die sich ihrer selbst bewusst und in der Lage sind, ihre Teams zu befähigen, indem sie Klarheit und Verantwortlichkeit schaffen, Hindernisse beseitigen und andere befähigen und unterstützen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.
CEO Vasant Narasimhan hat für die gesamte Organisation zum “unbossing” aufgerufen. Der Begriff „Unboss“ ist ein Begriff aus dem gleichnamigen Buch von Lars Kolind und Jacob Bøtter. Bei Novartis bedeutet dies:
Die Führungsebene wird von Vorgesetzten, Gleichgestellten und „Untergebenen“ hinsichtlich ihrer Führungsverhaltens bewertet. Beurteilt werden dabei auch, wie inspirierend die Führungskraft ist oder wie offen sie für Neues ist und natürlich auch wie sehr „unbossed“ das Führungsverhalten ist. Die Erkenntnisse dienen als Grundlage für einen individuellen Entwicklungsplan zu einem unbossed Leader.
Für die Personalkultur bedeutet das weg von festen Hierarchiestrukturen hin zu einem kollaborativen Führungsstil, in der die Sinnhaftigkeit der Arbeit und das Entwickeln von Teams und Talenten im Vordergrund steht. Verantwortlichkeiten werden durch Teams wahrgenommen. Informationen sind nicht mehr Machtmittel. Durch die Auflockerung starre Strukturen und strenger Grenze zwischen Managern und Mitarbeitern, wird Raum für selbständiges Denken und Arbeiten geschaffen. Organisation wird als Organismus verstanden.
Heute sind wir im Unterbau von Unternehmen schon einen guten Weg gegangen, bleibt die Frage, was macht die Geschäftsleitung damit? Wie soll sie sich entwickeln? Dazu mehr im nächsten Eintrag. Nur schon so viel: Statt Unbossing, sollte es wohl Unstructuring Control heissen.
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