Während wir im Beitrag “Lockdown als Veränderungsmotor” einen Überblick über den agilen Umgang mit der Situation gegeben haben, wollen wir hier einmal genauer auf die einzelnen Elemente schauen. Nach gut 2/3 der Zeit im Lockdown merken wir das erste Mal, wie wir müde sind, müde all dieser Einschränkungen. Und wie langsam die “Solidarität als Bindeglied zwischen dem Ich und Wir” verloren geht.
Gerade jetzt wären eine gute Beziehungskultur und starke Team- und Gruppen-Beziehungen wichtig, um uns mehr Resilienz zu geben. “Du bist nicht allein”. Daneben helfen auch ganz einfache Dinge, wie Video-Sitzungen, die nur noch 50 Minuten gehen, damit man gut Zeit hat zum nächsten Call. Den Raum um Dinge zu erledigen, die beim Treffen von Home auf Office so anstehen. Dazu gehört auch das Vertrauen, dass man seine Arbeit auch über einen längeren Tageszeitraum verteilen kann. Oder wenn der Ausdruck und die Sprache zusammenpassen. Es geht darum das Leben wie es ist anzunehmen. Um mir die Wichtigkeiten der Elemente zu zeige, habe ich die Elemente mal in einen Kontext gestellt.
Oben meine Zusammenhänge zwischen den einzelnen Themen innerhalb und ausserhalb der Quadranten. Für mich ergibt sich, dass eine gute Beziehungskultur am wichtigsten ist, da mit ihr am meisten verbunden ist. Und die Technologie in diesem zweiten Lockdown am wenigsten veiträgt. Sie wurde wirklich schon erledigt. Was ist also eine gute Beziehungskultur? Und was hilft gute Führung dazu.
Führen heisst: dem Leben dienen, Leben hervorlocken in den Menschen, Leben wecken in den Mitarbeitenden.
Anselm Grün
Was haben wir nun getan, dass die Beziehungskultur zum tragenden Element wird. Was haben wir unseren Führern mitgegeben. Wie geht ein Team, dass eigentlich nur zusammenarbeiten will, denn es muss in einer solchen Situation damit um?
Für mich ist die Antwort in einem Satz:
- Selbstorganisation,
- Orientierung (Beziehung braucht Kontext)
- und dienende menschliche Führung
Teams, die sich Selbstorganisieren, haben auch eine Beziehungs- und Organisationskultur. Selbstorganisation verlangt nach Abstimmung zum Wohle aller, ansonsten funktioniert die Gruppe nie wirklich, ob im Lockdown oder nicht. Und solche Dinge werden ausgetragen, ob auf oder neben der Bühne ist eine andere Frage, aber sie werden ausgetragen.
Was dienende Führung an die Beziehungskultur abgeben kann, hat Martin Seligman in seinem PERMA-Modell zusammengefasst. PERMA steht für Positive Emotionen, Engagement (Stärken einsetzen), Relationships (Beziehungen), Meaning (Sinn) und Accomplishment (Zielerreichung). Diese fünf Komponenten helfen Teams weiter. Geben Ihnen Möglichkeiten zur Auseinandersetzung aneinander und miteinander.
Es bleibt zu sehen, was nach dem Lockdown aus dieser Erfahrung bleibt und wo wir froh sind, dass wir wieder in die alten Muster zurückkönnen und einfach wieder das alte Leben haben, was weniger anstrengend ist, als dieses Neue zu erforschen.