Change als neue Normalität und Chance

“Alles fliesst und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln.”

Philosoph Heraklit

Wie wäre es, wenn wir Change als neue Normalität ansehen. Früher war das Bild, vom “stabilen System” gegeben. Sei es nun in der Partnerschaft, im Geschäft, im Dorf oder wo auch immer. Also wir waren in längeren Phasen der Stabilität unterwegs. Jede Phase wohl eine Komfortzone. Unterbrochen wurde diesen von Phasen der Veränderung. Sei es durch den Militärdienst, einen Wechsel im Job, eine neue Beziehung. Wir konnten aber sicher sein, dass auf eine kurze Phase der Veränderung immer eine längere Phase der Stabilität folgte.

Phasen von Change und Stabilität

Dieses Bild wird immer mehr untergraben durch die Möglichkeiten, die sich ergeben. Heute ist die “Welt ein Dorf”. Heute sind wir dauernd im Change. Um mit Change besser umzugehen, suchen wir immer wieder gerne den “grossen Plan“. Vielleicht sollten wir unser Bild “drehen”, Stabilität ist nur noch eine kurze Phase, welche uns Zeit gibt von einer Change Phase in die nächste zu gelangen und dort dank agilem Umgang das Beste für uns und unsere Umwelt herauszuholen.

Wobei im Handeln sind alle ausser den Chinesen dann taktisch unterwegs. China hat seine Agenda 2049 und handelt häufig danach. Für uns als Individuen ist Change im Moment vor allem ein Schlagwort, dass uns keine Zeit zum Verschnaufen gibt. Es gibt 72 Einträge, wenn sie den Suchbegriff Change für diesen Blog eingegeben.

Die Vielfalt dessen, was unter Change verstanden wird, ist gross und lässt jedem und jeder viel Raum für Interpretationen und Ängste. In gewissen Fällen steht Change eher für mechanische oder technische Anpassungen in einer Organisation, so wie die Einführung von neuen Technologien oder die Adaption von Prozessen und Strukturen. Unternehmen reagieren darauf, durch das Aufsetzen von Projekten welche den üblichen “Change-Prozessen” in einem Unternehmen begleiten.

Change getrieben von Innen, Aussen und der Zeit

Dieser kollektiv komplexe Lernprozess bedeutet, dass sich eine Organisation, bestehend aus einer Vielfalt von Fachgebieten, Strukturen, Prozessen und Technologien, gemeinsam fliessend wird.

Von einer Komfortzone zur nächsten
Aufgrund der Komplexität, welche die soziale oder menschliche Komponente dieser Veränderungsprozesse mit sich führt, wirken sie oft kaum fassbar. Tatsächlich aber können solche Veränderungen in der Retroperspektive ganz eindeutig und klar aufgezeigt werden. Wie die orange Linie in der Grafik, das wäre der optimale Weg vom Status-Quo zum neuen Zwischenziel gewesen. Auf der Reise hat sich dieser Punkte aber immer wieder bewegt und mit ihm auch unser Weg dorthin.

Eine bekannte Falle, in welche Unternehmen und Mitarbeitende oft geraten, ist der Versuch, sich die Zukunft dadurch zu sichern, möglichst viel Neues anzuschaffen. Prozesse, Technologien, Kompetenzen, Methoden – alles wird neu ausgerichtet. Dabei sollte es in einer ersten Phase der organisationalen Veränderung viel mehr darum gehen, die bestehenden Elemente einer Organisation so zu vernetzen, dass sich das Leistungspotenzial entfalten kann, anstatt durch Neues zusätzliche Komplexität zu schaffen.

Was uns helfen kann in solchen Situationen:

Mit diesem veränderten Bild vom Change als neuer Normalität wird der Umgang dank der Akzeptanz besser. Weniger Ablehnung steht am Anfang des Prozesses, weil wer wehrt sich schon gegen so altägliches? Damit einher gehen auch weniger Verwirrung und mehr Freude an der Erneuerung.

If you wanna change the world, start off by making your bed

William H. McRaven