Über Organisationsentwicklung im agilen Umfeld haben wir hier schon mehr als einmal gesprochen. Und dann ist mir das folgende Statement von Milton Erickson begegnet:
Change will lead to insight far more often
than insight will lead to change
Milton Erickson
Sollte das stimmen, müssten wir viel mehr auf unsere somatischen Marker hören. Das heisst, wir verlassen uns auf unser Körpergedächtnis und die Gesamtheit unserer Erfahrungen, da wir ja primär durch die Veränderung etwas lernen werden. Das bedeutet, dass wir keine Angst mehr haben müssen vor der Veränderung. Sie führt in jedem Fall zu Wissen.
Archetypen im Management
Was kann das für das Management im Unternehmen bedeuten. Hier einige Archetypen, denen wir in jedem Unternehmen begegnen und mit welchen Fragen sie zu guten Entscheiden kommen können:
Zögerliche: Ist es gut für unser Unternehmen, mit der Entscheidung noch zu warten oder sind wir einfach Drückeberger? Können wir es ertragen, die von unserer Entscheidung Abhängigen noch länger warten zu lassen? Wie würden wir uns fühlen, wenn wir wagen und gewinnen?
Wagemutige: Ist es gut für uns, diese risikoreiche Investition schnell zu tätigen, um diese verführerische, scheinbar nie wiederkehrende Chance zu nutzen? Können wir das Risiko tragen? Gibt es Alternativen, die sich auch gut anfühlen?
Grandiose: Ist es gut für uns, noch ein Projekt zu starten, obwohl wir kein Personal/kein Budget dafür haben? Was hindert uns, loszulassen, wie würden wir uns fühlen, wenn wir auf dieses Ziel ganz verzichten? Was würde uns jetzt wirklich Freude machen?
Wenn Sie die Fragen so stellen, dann können auch Entscheide plötzlich ganz einfach werden. Vor allem, wenn dabei ein Nein oder ein “Nicht jetzt” herauskommt. Es kann gut sein, etwas bewusst nicht zu tun. Wir versuchen viel zu oft, noch etwas und dann etwas mehr aus dem System zu kitzeln. Und optimieren dabei meistens lokal, statt die Organisation als System zu verstehen.
Dabei sollte es in der agilen Organisationsentwicklung darum gehen, die bestehenden Organisation so zu vernetzen, dass sich das Leistungspotenzial entfalten kann, anstatt durch lokale Optimierung zusätzliche Komplexität zu schaffen.
Fazit
Was uns helfen kann in solchen Situationen:
Denken Sie daran: Veränderung führt viel häufiger zu Einsicht, als Einsicht zu Veränderung führt. Darum sollte man sich der Entwicklung stellen ohne Angst um sich und seine Position, das Beste steht noch bevor!