Mehr Kultur für mehr Digitalisierung

Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Ihr Digitalisierungs-Programm? Weder ein Big-Bang Ansatz noch eine durchgetaktetes, mehrjähriges Projekt Portfolio mit eigener Organisation verspricht Erfolg. Mit Agilität und dem Vertrauen und Wissen, dass niemand zurück gelassen wird, können Sie mehr erreichen.

Erfahrungen aus der Endverbraucher-Welt in die Organisation zu transferieren ist nicht so einfach, wie es aussieht. Für Endverbrauchende wird Digitalisierung in der Regel mit einem hochgradig standardisierten, integrierten digitalen Prozess geliefert. Der vor allem auch neu ist. Digitale Unternehmensprodukte müssen in die bestehenden, organisch gewachsenen Prozesse der Organisation einfügt werden, ohne diese zu beschädigen.

Was bedeutet dies für die Umsetzung

Digitale Prozesse beschleunigen die Durchlaufzeit und verbessern die Qualität, da Informationen gemeinsam genutzt werden können. Und der Status eines digitalen Prozesses ist für alle Beteiligten jederzeit sichtbar. Im Gegensatz zu analogen Prozessen weiss man genau, wer den Prozessablauf behindert, wer eine Entscheidung abgelehnt hat oder wer eine Änderung zurückdrängen wollte. Prozesstransparenz hilft, die Arbeit effizienter zu gestalten, erfordert aber in der Regel zu Beginn einen kulturellen Wandel.

Digitale Trends für 2022

Doch bevor wir uns weiter mit der Umsetzung befassen, hier eine Auswahl von Themen, die heute unter dem Titel der digitalen Transformation auf uns zukommen können.

Wie ein Start aussehen kann …

Wir haben also eines der Themen zum Start genommen. Und jetzt kommt das was für uns Ingenieure oder Schweizer so schwierig ist: Beginnen Sie den digitalen Prozess zu nutzen, auch wenn er noch nicht perfekt ist.

Wichtig sind Geschwindigkeit und Einfachheit. Das heisst, es muss schnell ein MVP her und dieser muss danach noch schneller verbessert werden. Sobald die Nutzer:innen die Lösung sehen, werden sie sich auch einbringen. So wird die digitale Transformation greifbar für alle. Und denken Sie immer daran: Ein digitaler Prozess in seiner allerersten Version ist viel näher an der Perfektion, als es ein analoger oder manueller Prozess jemals sein wird.

Hier endet die normale Projekt und Prozessarbeit, wie wir sie kennen. In der digitalen Welt beginnt die eigentliche Arbeit erst jetzt: Iteration.

…. dann iterieren

Iteration als “Plan-Do-Check-Act” hilft einem sich schneller weiterzuentwickeln. Mehr zum Demingkreis hier. Um nun aber die Iteration zuzulassen, braucht das Unternehmen einen kulturellen Wandel: Erfahrungen und Fehler sind die Grundlage für die nächste Iteration.

Das bedeutet, auf das Feedback von Mitarbeitenden und Kunden zu hören und dieses Feedback in die nächste Version einfliessen zu lassen. Hier können die in der Softwareentwicklung eingesetzten agilen Methoden auch in der Unternehmenswelt helfen: Agile Entwicklung bedeutet, in kleinen Schritten vorzugehen, Dinge auszuprobieren, Fehler zu beheben und Verbesserungen vorzunehmen.

Fazit

Die Grenze der Digitalisierung im Geschäft ist die bestehenden Prozesse und Abläufe und die Ansprüche einer grossen Gruppe von Menschen. Darum reicht es nicht, sich nur um die Technik oder die Prozessaspekte der Digitalisierung zu konzentrieren. Wenn die Menschen nicht mitziehen, bringen sie den besten digitale Prozess nicht weiter. Im Zentrum dieses Wandels stehen die Konzepte von Iteration und Agilität hier eigentlich nur ein anderer Begriff für eine offene Fehlerkultur.

Und eigentlich wissen wir ja: Kultur verspeist Strategie und Technologie zum Frühstück.