Old work, new Work, good Work

Das Thema Arbeitswelten wird gerade intensiv besprochen. Alles bewegt sich entlang der Linie: Old work, new work, good work. Und jetzt stellt sich die Frage, was macht Arbeit gut. Für mich sind dies die folgenden Themen:

  1. Kultur und Sinnstiftung sind ein “Game Changer
  2. Gelungene Beziehungsgestaltung zwischen Gleichwertigen als Grundlage jeder guten Arbeitskultur
  3. Flexible Strukturen als ständiges Streben nach einer Balance zwischen notwendigen Strukturen und einer möglichst hohen Flexibilität
  4. Work-Life-Blending als Win-Win zwischen Unternehmen und Arbeitnehmer:in
  5. Meetings haben ein Ziel und sind keine Zeitfüller
  6. Gelebte Agilität als bewusste Reflexion des Bedürfnisses und der Fähigkeiten zu agilem Arbeiten
  7. Denken in Möglichkeiten als Voraussetzung, um das Heft des Handelns in der Hand zu behalten

In diesem Beitrag wollen wir zwei Punkte genauer beleuchten. Über das Jahr verteilt werden wir uns dem Thema immer wieder annehmen. Sandra erklärt hier “new work” in vier Minuten.

New Work erklärt.

Wer sich mehr mit den Grundlagen beschäftigen möchte, kann sich entlang den Fragen im Video zuerst einen Überblick verschaffen. Wir schauen uns in diesem Beitrag den ersten und vierten Punkt etwas genauer an.

Sinn-Ökonomie: Gamechanger für langfristigen Erfolg

Welche aktuellen Probleme und welche Zukunftsaufgaben können unsere Produkte oder Dienstleistungen lösen? Das ist die Sinnfrage, die sich jedes zukunftsfähige Unternehmen stellt. Und wie wollen wir das tun, denn die meisten Unternehmen sind heute Teil der Wissensökonomie und somit abhängig von den Menschen, die das Unternehmen ausmachen.

Es zahlt auf die Kultur eines Unternehmens ein, wenn diese Frage beantworten werden. So schafft man ein attraktives Arbeitsumfeld für die wachsende Zahl sinnsuchender Arbeitnehmer:innen. Arbeitnehmer:innen, die ihre Arbeit als sinnstiftend wahrnehmen, sind seltener krank. Arbeitgeber:innen wirken damit also auch auf die Gesundheit ihrer Angestellten und indirekt auf ihre Produktivität ein.

Die Sinn-Ökonomie beschreibt ein verändertes Verständnis von Fortschritt. Neu ist das Beste und nicht das neueste Produkt das Wertvollste ist. Dabei definiert sich das beste Produkt nicht mehr allein über qualitativ hochwertige Materialien oder die User Experience. Sondern sie ergibt sich aus einer Kombination von ökologischen, ökonomischen und ethischen Werten. Und diese müssen nicht mehr zwingend mit dem Produkt zu tun haben.

Sie können sicher die Frage beantworten, ob Ihr Unternehmen nachhaltigen, biologischen, glutenfreien und schadstoff-frei abbaubaren Strom einsetzt.

Das bedeutet, dass Corporate Social Responsibility (CSR) kein Luxus mehr ist. Ein Nice-to-have, dass die Praktikantin des CEO betreuen kann. Sondern dass es sich hierbei um einen signifikanten Wettbewerbsvorteile handelt. Und zugleich eine Win-win-Position für Gesellschaft und Unternehmen.

Zusätzlich zu dem Vorteil, sich als verantwortliches Unternehmen positionieren zu können und damit attraktiv für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im umkämpften Markt um Fachkräfte zu werden, erhöht eine solche Reputation auch die Kundenbindung und damit die Resilienz des Unternehmens. Zugleich bedeutet nachhaltiges Wirtschaften oft Energie- und Ressourceneffizienz und damit Kostenreduktion.

Was ist Work-Life-Blending?

Beginnen wir mit der Work-Life-Blending Definition. Grundsätzlich ist mit diesem Konzept die Verschmelzung von Arbeit und Privatleben gemeint. In diesem Zusammenhang ist es in folgendem Work-Life-Blending Beispiel völlig akzeptabel, während der eigentlichen Arbeitszeit ohne ein schlechtes Gewissen eine kurze Pause einzulegen, um private Angelegenheiten zu erledigen. Dies kann ein kurzes Telefonat sein oder ein Arzttermin.

Umgekehrt heisst das aber auch, dass man während seiner Freizeit offen sein sollte, geschäftliche und berufliche Angelegenheiten zu erledigen. Dies kann ein Anruf der Chefin sein, während man gerade im Urlaub ist oder einfach das Wochenende geniesst. Es kann aber auch ein wichtiges Meeting sein, welches während deinen eigentlichen freien Tagen stattfindet.

Hier geht es um das “Geben und Nehmen”, wo beide Seiten danach streben sollten, Tit for Tat zu beherzigen. Dann können sich beide Seiten auf einen gemeinsam Weg machen, der ihnen genügend Leitplanken bietet und trotzdem flexibel genug ist.