Sie kennen die Situation. Gerade noch waren Sie dabei, Ihr neues Projekt, ihre neue Idee vorzustellen und schon schmettert Ihnen die Kollegin oder der Kollege ein Totschlagargument entgegen. Hier einige Beispiele dafür und eine Erklärung, wie Sie damit umgehen können.
Was sind Killerphrasen?
Totschlagargumente sind meisten Scheinargumente, die den Gesprächspartner mundtot machen oder eine Diskussion pauschal im Keim ersticken sollen. Viele Killerphrasen enthalten einen direkten Angriff auf den Absender, die Absenderin, ohne inhaltlichen oder sachlichen Bezug. Bei einem Totschlagargument wird zumindest noch auf das Thema eingegangen oder nur zum Schein. Wenn Sie mehr über den totalen Stillstand im Unternehmen wissen möchten, empfehle ich diesen Beitrag, Sie müssen dazu keine Killerphrasen verwenden. Hier was solche Sätze ausmacht und ein gängiges Beispiel:
- Der Satz enthält kein sachliches Argumente: Das ist ja völlig realitätsfremd. .…
- Die Phrase ist eine Verallgemeinerung oder Pauschalurteil: Das haben wir schon alles versucht.
- Ihre Kompetenz wird grundsätzlich infrage gestellt: Für Sie als emanzipierte Frau ….
- Der Spruch enthält einen persönlichen Angriff oder ein Klischee: Das haben schon fähigere Leute als Sie nicht lösen können.
- Das Gesprächsergebnis wird bereits vorweggenommen: Das ist eine conditio sine qua non.
Was wollen Killerphrasen?
Ziel von Killerphrasen ist generell, sein Gegenüber mundtot zu machen. Die Diskussion wird so behindert und blockiert, dass die andere Person aus dem Konzept und zum Schweigen gebracht oder gar der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Nicht selten wirkt sich das nicht nur auf den Attackierten aus, sondern führt auch zu Hemmungen bei allen anderen Teilnehmern. Kurz: Killerphrasen sind Gift für jedes Gespräch. Da kann es helfen, das Gespräch zu visualisieren. Wer zuhört, um zu hören, der kann übrigens keine solche Argumente machen.
- Beharrungsphrasen: Ich will keine Veränderung
- Bedenkenträgerphrasen: Der Bedenkenträger fürchtet Veränderungen.
- Besserwisser-Phrasen: Ich weiss es besser und zeige es Dir.
- Autoritätsphrasen: Ich bin die Chefin hier und weiss alles besser.
- Vertagungsphrasen: Ich mag heute nicht mich damit beschäftigen.
- Angriffsphrasen: Die wohl fieseste Art der Killerphrase ist der persönliche Angriff.
Umgang mit Killerphrasen
Rückfragen stellen: Wenn Sie nicht sicher sind, ob die Killerphrase bewusst und aggressiv oder unbewusst und defensiv eingesetzt wurde, können Sie immer zuerst zurückfragen, wie das gemeint ist. Das zwingt Ihr Gegenüber erst einmal zur Erklärung und Rechtfertigung. Beispiel: „Das funktioniert doch nie!“ – Antwort: „Was genau spricht dagegen? Wo sehen Sie Schwierigkeiten? Was wäre dann realistischer?“
Falsch interpretieren: Beispiel: „Das funktioniert sowieso nie!“ – Antwort: „Stimmt. Da haben Sie absolut recht, so wie Sie das darstellen, funktioniert das nicht. Was aber funktioniert, ist…“
Sachebene anmahnen: Sie können Killerphrasen auch grundsätzlich als das entlarven, was sie sind und den Angreifer damit konfrontieren. Beispiel: „Typisch Mann, Frau, Boomer, Gen Z, Zürcher, Cis-Mann, Vertriebler, …!“ – Antwort: „Was hat mein Geschlecht, Alter, Herkunft… damit zu tun?
Gegenangriff starten: Diese Konter-Strategie empfiehlt sich eher für Profis und Hartgesottene – sie führt direkt in die Konfrontation. Der Vorteil ist, dass Sie klar zeigen, dass Sie sich nicht einschüchtern lassen. Der Nachteil ist, dass Sie sich auf die gleiche Stufe mit Ihrem Gegenüber stellen und das Streitgespräch eskalieren kann. Heikel ist diese Reaktion erst recht, wenn es sich um Ihren Chef handelt. Sie ist daher nur bedingt zu empfehlen.
Ignorieren: Nicht darauf eingehen und weitermachen. Nachteil dieser Methode, dass meistens ein nächster Angriff folgt. Aber das Phrasenschwein hinhalten geht auch.
Darum hier Profis bei der Arbeit. Im Doppelpass muss bei einer Phrase das Phrasenschwein gefüllt werden. Und es wird immer voll.