Kultur und Veränderung, zwei starke Partner

Im Allgemeinen ist Kultur in den Verhaltensweisen, Normen, Gesetzen und dem Wissen zu finden, die wir Menschen in der Gesellschaft hervorbringen und teilen. Für viele ist Kultur ein weit gefasster Begriff, der schwer zu verstehen sein kann. Darum kommt das Thema in diesem Blog wohl so häufig vor. Besonders wichtig ist Kultur dann, wenn es um Change Management geht.

Kultur in der Veränderung

Kultur wird oft beschrieben als “wie wir die Dinge hier tun” – eine passive Reflexion überkommener Normen und Verhaltensweisen. Mir hilft es, Kultur als das Nervensystem einer Organisation zu sehen. In der Biologie ist das zentrale Nervensystem der Weg, über den die Gedanken in unserem Gehirn in Handlungen durch unsere Muskeln umgesetzt werden und wie unsere Erfahrung des Handelns in der Welt das Verständnis des Gehirns von der Welt aktualisiert. In Organisationen bedeutet dies, dass man sich die Kultur als den Übertragungsmechanismus vorstellt, über den ein Unternehmen seine beabsichtigte Strategie sowohl erlebbar macht.

Kultur und Veränderung

Kultur ist für den Menschen wie Wasser für den Fisch

David Foster Wallace

Dieses bekannte Sprichwort geht wahrscheinlich auf ein Buch des Schriftstellers David Foster Wallace zurück, in der er beschreibt, wie schwierig es sein kann, die wichtigsten und offensichtlichsten Dinge zu erkennen und zu artikulieren. Ein Fisch schwimmt sein ganzes Leben lang durch Wasser, ohne zu wissen, was Wasser ist. Wir Menschen bewegen uns ein Leben lang durch eine Kultur, die uns auf unzählige Arten beeinflusst, ohne dass wir uns dessen immer bewusst sind.

Die erste Herausforderung gilt es bei Veränderungen besonders aufzunehmen. Wissen Sie, was Ihr Gegenüber treibt? Wie es sozialisiert wurde? Welche Erfahrungen es mitgenommen hat? Und wie sollen diese Dinge angegangen werden.

Wie glückt die Umsetzung?

Grundsätzlich glaube ich an eine positive Teamkultur und deren konsequente Gestaltung. Wenn es auf wenige Punkte reduziert werden soll, dann sehe ich diese Punkte als besonders wichtig an:

  • Durchsetzungsvermögen: Wie setzt man sich in Ihrem Unternehmen durch? Miteinander, gegeneinander oder ein Durcheinander? Die Unterscheidung hier ist wichtig, da jede Kultur ein Unikat ist und es viel besser geht, sich dem Unikat anzunähern, als etwas völlig Neues zu erfinden. Dabei hilft immer ein Blick auf das bestehende Organigramm.
Quelle: https://bonkersworld.net/organizational-charts
  • Individualismus gegenüber Kollektivismus: Wie wird bei Ihnen umgesetzt, soll eine Gruppe überzeugt werden oder genügt es wenige Schlüsselpersonen zu überzeugen. Und wie soll dies angegangen werden. In meinem Kulturkreis ist es häufig so, dass es beides braucht. Wobei die Gruppe schon auf das Verhalten der Vorbilder schielt.
  • Emotionale Ausdrucksfähigkeit: Reden Sie so, dass sie verstanden werden. Vielleicht noch wichtiger ist dabei, dass sie zuhören sollten, um zu hören, nicht um eine Antwort zu geben.
  • Machtdistanz: Wie ist die Macht in der Organisation verteilt. In kurz: Wer befiehlt und wer folgt. Es macht einen Unterschied, ob Sie bei der Mafia arbeiten oder in einer Forschungsgruppe, die gerade eine neue Entwicklung vor sich hat.

Und sollten Sie gerade in der Umsetzung sein, dann denken Sie daran: Culture eats strategy for breakfast, respektive es ist eine Kunst ein System zu berühren.