Eine spannende Frage: Führen mehr Optionen zu besseren Entscheiden. In unserem täglichen Leben werden wir mit Entscheidungen bombardiert. Von kleinen Entscheidungen wie der Wahl des richtigen Kaffees bis hin zu wichtigen Entscheidungen bei der Arbeit oder im Privatleben. Unser Leben ist voller Entscheidungen. Diese Fülle an Entscheidungen kann auch zu Problemen führen. Je mehr Auswahlmöglichkeiten wir haben, desto wichtiger wird die Entscheidung.
Worum geht es?
Ein Beispiel gefällig: Wenn es nur zwei Arten von Autos gibt, ist es egal, welches wir nehmen. Aber wenn es zwanzig verschiedene Autos gibt, ist unsere Wahl ein Statement und wird Teil unserer Identität. Vor allem in einer Welt, in der wir unsere Entscheidungen ständig mit anderen vergleichen. Um Fehler zu vermeiden, versuchen wir, so viele Optionen wie möglich zu analysieren, was zu einer “Analyse-Lähmung” führt.
Eine McKinsey-Umfrage ergab, dass weniger als die Hälfte der Manager glaubt, dass Entscheidungen rechtzeitig getroffen werden. 61 % sind der Meinung, dass mehr als die Hälfte der für die Entscheidungsfindung aufgewendeten Zeit nutzlos ist Dies kann zu einem erheblichen Produktivitätsverlust führen. Eine Studie mit über 300 CEOs über einen Zeitraum von vier Jahren ergab, dass Unternehmen, die schnellere strategische Entscheidungen treffen, höhere Gewinne und mehr Wachstum erzielen.
Darüber hinaus ist der Akt des Entscheidens psychisch anstrengend. Die Forschung zeigt, dass Menschen nach zahlreichen Entscheidungen eine geringere Selbstkontrolle, eine geringere körperliche Ausdauer und eine geringere Belastbarkeit aufweisen.
Wie vorgehen
Grundsätzlich genügt “Gut genug” in fast allen Fällen. Wer sich für die theoretische Forschung interessiert, dem sei Herbert Simon, ein Pionier der Entscheidungstheorie empfohlen. Seiner Ansicht nach gibt es zwei Gruppen von Entscheidern: Diejenigen, die nach dem Optimum suchen und dabei sehr viel Zeit und Ressourcen verwenden. Auf der anderen Seite gibt es die “Gut genug” Fraktion, die schnell entscheiden und erst dann wieder eine Entscheidung hinterfragen, wenn sie etwas Besseres gefunden haben.
Um die Entscheidungsfindung zu vereinfachen, können die folgenden Tipps helfen:
- Entscheiden Sie sich für das, was wichtig ist: Nehmen Sie sich mehr Zeit für grosse Entscheidungen, mit wem möchten sie den Rest ihres Lebens teilen oder bei der Suche nach einem Job, der Ihnen wirklich Spass macht.
- Bei kleinen Dingen, wie der Frage, was Sie anziehen sollen, sollten Sie sich schnell und einfach entscheiden: Menschen neigen dazu, kreativere Lösungen zu finden, wenn sie Entscheidungen für andere treffen, weil diese Perspektive psychologisch distanziert ist.
- Wenn Sie eine Entscheidung treffen, tun Sie so, als ob Sie jemandem einen Rat geben würden, bleiben Sie bei Ihrer Entscheidung: Wenn Sie eine Entscheidung getroffen haben, bleiben Sie dabei. Untersuchungen zeigen, dass die Möglichkeit, Entscheidungen zu ändern, die Zufriedenheit verringern kann [5].
- In den meisten Fällen kommt es nicht so sehr auf die Entscheidung selbst an, sondern darauf, was Sie daraus machen. Das macht den Unterschied aus. In einer Welt mit vielen Wahlmöglichkeiten ist die beste Entscheidung nicht unbedingt die perfekte Option. Manchmal ist “erledigt besser als perfekt”.
Noch einige weitere Gedanken
- Über das Entscheiden in Teams und die Kunst des guten Entscheid
- Bei Problemlösung ist häufig unsere Einstellung wichtiger als das Problem und so kann es auch bei Entscheiden sein
- Was Agilität und VUCA mit Entscheiden zu tun haben