Good New Work braucht New Leadership

Im Zentrum von “New Work” stehen die veränderten Bedürfnisse von Arbeitnehmenden und deren Freiheiten. Sie arbeiten und entscheiden selbständig. Die tägliche Arbeitsleistung soll ein sinnstiftender Teil des Lebens sein, in dem man sich selbst verwirklichen kann.

Der Begriff “New Work” stammt vom österreichisch-amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann und versteht sich als Gegenmodell zum klassischen Kapitalismus. Wer viel mehr darüber wissen möchte, dem sei dieses Video empfohlen.

Lassen Sie uns zuerst drei Perspektiven betrachten:

  • Arbeitnehmende, welche oben beschrieben ist
  • Organisationen als Arbeitgeber
  • Chef:innen

Organisationen als attraktiver Arbeitgeber

Um den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, sich als kompetente, eigenständige und verantwortungsbewusste Menschen zu zeigen, sollten sich Organisationen über die folgenden Themen Gedanken machen.

Auf dem Arbeitsmarkt gelten Fachkräfte in vielen Branchen in der Zwischenzeit als Rarität. Umso wichtiger also, sich als Arbeitgeber attraktiv zu positionieren. Es herrscht inzwischen ein reger Konkurrenzkampf.

Führende

Auch New Leader:innen müssen demnach aktiv an sich selbst arbeiten, um der Vielfalt von Ansprüchen gerecht zu werden. Führung wird zum “Enablement” und dazu kann man sich entwickeln. Die Führungskraft ist häufiger Coach oder Servant Leadership. Die aus den 1960er Jahren stammende und seit dem mehrfach aktualisierte Managerial Grid, gibt eine gute Übersicht. Die Achsen Mitarbeiterorientierung und Aufgabenorientierung führen die Einordnung.

Diese Grafik wurde von hier https://projekte-leicht-gemacht.de/blog/softskills/fuehrung/managerial-grid/ kopiert

Während die ausschliessliche Orientierung an Aufgaben zu einer autoritären Befehl-und-Gehorsam-Mentalität neigt, geht die ausschliessliche Orientierung an Bedürfnissen der Mitarbeitenden zu Lasten von Kritik- und Konfliktfähigkeit, die für qualitativ hochwertige Arbeit erforderlich sind. Das Optimum in diesem Modell ist erreicht, wenn beide Achsen hohe Werte erreichen. Das heisst, wenn wir uns oben rechts bewegen. In der Mitte verlieren beide Seiten. Ist wie bei Verhandlungen, der Kompromiss.

New Leadership geht hier noch einen Schritt weiter: Mitarbeitende wollen sich sowohl als Mensch, wie als Fachkraft einbringen. Nur dann können wirkungsvoll und produktiv zu sein, weil sie den Sinn ihrer Arbeit sehen können.

Wir uns noch einigen “New Work Mythen” zu wenden. Weil es immer wieder erzählt wird.

Einige New Work-Mythen

Bei New Work gibt keine Hierarchien mehr: Machthierarchien werden weitgehend durch Kompetenzhierarchien ersetzt. Damit wird Verantwortung mehr verteilt und nicht mehr an eine bestimmte Position gebunden, sondern an eine Rolle und eine entsprechende Kompetenz.

New Work ist nur ein weiterer Begriff für Ausbeutung: Bei New Work geht es um eine ganzheitliche Arbeitskultur. Es geht vor allem um Flexibilität und Vereinbarkeit von Arbeit und Leben.

New Work bedeutet Agilität und Selbstorganisation:
New Work ist vor allem eine Haltung und ein ganzheitlicher Entwicklungsprozess von Organisationen. Auch wenn Agilität gelebt wird, kann es sein, dass weiterhin Macht und Kontrolle im System vorherrschen sollen und müssen.

Einige Inspirationen als Provokationen formuliert

New Work needs New Men! Für New Work brauchen wir Menschen, die sich in einem guten Selbstkontakt befinden. Die Emotionale Intelligenz zeigen können und bereit sind, sich auch im hohen Alter noch zu entwickeln. In traditioneller Männlichkeitsbilder ging es mehr um Stärke und Macht und weniger um Beiträge an das Ganze. Uns Männern bleibt die Aufgabe sich selbst zu reflektieren und kollaborative, lebensdienliche Formen von Männlichkeit zu entwickeln.

A new female view. Feministisches New Work ist eine Basis, um die Zukunft zu gestalten und dabei mehr zu sein, als wir heute sind. Eine Zukunft in der Geschlecht, Identität und Vielfalt nicht länger Hindernisse sind, sondern Quellen der Stärke und Innovation.

Wie sich Selbstwirksamkeit entfalten kann. Im Kern geht es bei New Work um Selbstwirksamkeit! Das Bedürfnis nach Fairness, Kritikfähigkeit, Einbindung, Transparenz und Hilfsbereitschaft eint alle Berufsgruppen, unabhängig davon, ob es akademische oder nichtakademische sind.

Selbstwirksamkeit ist die Kompetenz, neue und schwierige Anforderungen und Situationen bewusst bewältigen und beeinflussen zu können. Wer die eigenen Fähigkeiten besser einschätzen und meistern kann, gewinnt Selbstvertrauen. Er ist in der Lage, sein eigenes Handeln besser zu reflektieren und daraus die nächsten Schritte für sich und die Organisation abzuleiten. Das Gegenteil der Selbstwirksamkeit ist die erlernte Hilflosigkeit.

Fazit

Es scheint also zwei Ausgänge zu geben. Entweder probieren Sie das Home Office wieder abschaffen, wie das einige Unternehmen tun oder sie versuchen “New Work” im Unternehmen richtig einzuführen. Sehen diesen Prozess, als Change- und Entwicklungsprozess für Mitarbeitende, Führende und das Unternehmen in einer Zeit, wo sich alles bewegt.