Wie immer Anfang Jahr, wenn die CES in Las Vegas stattfindet, sollte man sich als Verantwortliche:r für Technologie überlegen, was für kritische Fragen 2025 wohl zu beantworten sind. Hier einige Denkanstösse und Fragen:
- Welche drei bis fünf technologischen Initiativen sind für Ihr Unternehmen entscheidend, um seine
Strategie umzusetzen, und ist Ihr Team auf diese Initiativen ausgerichtet? - Welchen Ansatz verfolgen Sie bei der Anwendung von Technologie, um die Kostenstruktur sowohl des
Geschäfts und der technischen Funktion zu verändern? - Wie machen Sie Resilienz der IT zu einer echten Stärke, so dass Sie sich verpflichten – und die Erwartungen erfüllen – können keine Ausfallzeiten zu erwarten, einschließlich der Geschäftsprozesse und des Lieferanten-Supports?
- Haben Sie eine Vision davon, wie ein KI-gestütztes Unternehmen aussehen könnte, und wie bereiten Sie sich darauf vor und wie bereiten Sie sich darauf vor, sie zu nutzen, anstatt von ihr übernommen zu werden?
- Ist Ihre technische Ausstattung bereit, die ehrgeizigen Ziele der KI zu erreichen, einschließlich Daten, moderner technischer Plattformen, Betriebsmodell und Talente?
- Welche Geschäftsaktivitäten könnten die grössten Auswirkungen auf Ihr Unternehmen haben, und wie haben Sie das Technologieteam darauf vorbereitet, davon zu profitieren?
- Haben Sie Schritte unternommen, um das Unternehmen vor den grössten politischen Risiken zu schützen?
- Welche Initiativen werden Sie ergreifen, um zu verstehen, wie neue Technologien, wie z. B. Quanten-Technologien, einen Mehrwert für das Unternehmen schaffen können?
Das “Menschliche” in “menschenzentrierte KI” zurückbringen
Wir gehen davon aus, dass 2025 das Jahr sein wird, in dem die menschenzentrierte KI ihren Namen verdienen muss. Es ist wie mit jedem Hype-Cycle, nächster Stopp ist das Tal der Enttäuschung, gefolgt von ersten Erleuchtungen. Noch einmal etwas grundsätzliches über KI hier. Und eine Binsenweisheit dazu: Jede technologische oder KI-Transformation in Wirklichkeit eine menschliche Transformation.
Vieles über den Vorgehens-Teil haben wir bereit in den Neujahrsvorsätzen für Informatik 2023 gesagt. Noch einmal aus technischer Sicht, gemäss folgendem Bild von Swisscognitiv.ch aus dem Jahr 2020:
Machen Sie das Unternehmen – nicht nur die IT – widerstandsfähig
Im Jahr 2025 bleibt uns das Thema Business Resiliency erhalten. Eine Reihe von öffentlichkeitswirksamen Ausfällen 2024, vor allem CrowdStrike oder durch verschiedene (D)DNS Attacken, sowie eine verstärkte Kontrolle durch Aufsichtsbehörden erhöhten den Druck auf CIOs.
Da die Komplexität der Technologie den Druck auf die Systeme erhöht und Ausfälle sich immer stärker auf das Endergebnis auswirken, kosten Ausfallzeiten die grossen Unternehmen ca. 400 Milliarden Dollar jährlich gemäss einer Studie von Splunk.
Und jetzt geht es nicht nur um die “eigenen Systeme”. Da der CIO die nötige Erfahrung hat, darf er die Frage der Business Resilience für das gesamte Unternehmen beantworten. Dabei geht es um den kompletten “Customer Journey”. Das heisst, es müssen alle Prozess-Schritte und die Abhängigkeit zu Anwendungen, deren Infrastruktur, sowie möglichen Drittparteien geprüft werden. Wichtig ist es ein Framework für die Evaluation Ihrer Lieferanten und deren Lieferanten zu beurteilen kann helfen.
Produktivität – Weniger Versprechen, mehr Leistung
Alle kennen die Herausforderung. Technologie verspricht immer wieder höhere Produktivität und Leistung. Aber das Einzige, was messbar steigt: Die Kosten. Das führt zu hohen Frustrationen in Unternehmen.
Jede:r kennt die Begriffe: Cloud, SaaS oder GenAI. Dank ihnen ist der CIO in der Lage auf granularer Ebene die Kosten und deren Nutzen zu verfolgen und zuzuordnen. Dies schafft die Möglichkeit für ein neues Mass an Transparenz und Verantwortlichkeit.
Mehr dazu und wie man damit umgehen kann hier: The next big thing – Wenn Danach schon Davor ist.
ERP-Umstellung: Zwei Entscheidungen, die die Kosten um 30 Prozent senken können
Das furchterregendste Wort in der englischen Sprache (oder in jeder anderen Sprache) ist wohl “ERP Migration”. Lange Entwicklungszeiten, hohe Kosten, unklare bis keine Einsparungen, betäubende Komplexität und die Monopolisierung von Ressourcen kommen in einem IT-Eintopf zusammen, der selbst den entschlossensten CIO verunsichert. Eine weitere Ebene des Drucks sind zunehmend unangenehme Forderungen von CEOs und CFOs, die IT-Kosten zu senken.
Angesichts der ERP-Transformationen, die in fast jedem Unternehmen anstehen, da die Anbieter Systeme der nächsten Generation einführen, wird sich der CIO dieser Frage stellen müssen.
Die entscheidenden Punkt hier:
- einen genauen Blick auf die Ausgaben für Systemintegratoren (SI) zu werfen, die oft 50 bis 70 Prozent der Ausgaben für ERP-Umstellungen ausmachen.
- Die Identifizierung und Reduzierung unnötiger Änderungswünsche
Ob Sie dabei einen Greenfield-Approach (Einführung eines völlig neuen ERP-Systems) als auch für einen Brownfield-Ansatz (Umstellung bestehender Systeme) wählen ist nicht die entscheidende Frage.
Übrigens ein Standard ERP zu wählen basierte auf der Annahme, dass die Prozesse im ERP die “Besten” sind. Daraus sollte auch das zu wählende Prozessmodell abgeleitet werden. Business Cases für ERP-Transformationen laufen oft auf ein “Weil wir es müssen” hinaus und enthalten vage Schätzungen über prozentuale Verbesserungen für verschiedene Abteilungen, die weder belegt noch bewiesen werden können. Neue Process-Mining-Tools, die erst in den letzten zwei Jahren auf den Markt gekommen sind, ermöglichen es den Unternehmen jedoch, ein Unternehmen ein höheres Mass an echter Transparenz in Bezug auf die Prozess-Leistung.
Happy new year!